Auf dem Stoffflicken steht: „Panther Panzerkampfwagen V“. Polizeipräsident Schnabel lässt den Vorfall disziplinar- und strafrechtlich bewerten. Symbole, die rechtsstaatliche Aufgabenerfüllung anzweifeln lassen, seien inakzeptabel. Die Polizei in Münster prüft nach Informationen des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) rechtliche Schritte gegen einen Beamten ihrer Bereitschaftspolizeihundertschaft, der einen Stoffflicken mit der Abbildung eines Wehrmachtspanzers an seinem Einsatzrucksack getragen haben soll.„Dass ein Angehöriger der Polizei im Dienst eine Abbildung eines Wehrmachtspanzers bei sich getragen haben soll, hat mich sehr betroffen gemacht“, sagte Polizeipräsident Schnabel dem RND.„Alle Zeichen und Symbole, die Zweifel an einer neutralen und rechtsstaatlichen Aufgabenerfüllung durch die Polizei aufkommen lassen, sind für uns inakzeptabel. Der Vorfall muss nun unverzüglich aufgeklärt und disziplinar- und strafrechtlich bewertet werden.“ Der Rucksack hatte am vergangenen Samstag sichtbar in der Fahrerkabine eines Einsatzfahrzeugs in der Münsteraner Innenstadt gelegen. Die Hundertschaft war dort im Rahmen einer antiisraelischen Demonstration und einer gleichzeitig stattfindenden israelsolidarischen Gegendemonstration im Einsatz. (…) Der Polizist, um dessen Einsatztasche es sich ersten Erkenntnissen zufolge handele, ist laut Polizeiangaben Beamter der 17. Bereitschaftspolizeihundertschaft, die am Samstag den Auftrag hatte, „Eingreifkräfte für mögliche Auseinandersetzungen bei den an diesem Tag in Münster stattfindenden Demonstrationen zu stellen und sogenannte Raumschutzmaßnahmen umzusetzen“. Dazu gehörten „gegebenenfalls auch Schutzmaßnahmen für jüdische Einrichtungen.“ Der Schutz der Münsteraner Synagoge gehöre auch außerhalb von Demonstrationsgeschehen zu den Aufgaben der Polizeihundertschaft.

via rnd: Wehrmachtspanzer als Sticker am Rucksack: Polizei Münster ermittelt gegen Beamten