„Jagd auf Politikdarsteller und Presstituierte, bis sie tot sind“ – In Corona-Gruppen rufen Rechte und Ex-Soldat*innen zu Bewaffnung und Mord am 15. Mai in Wien auf. „Ein echter Streik ist es erst dann, wenn man geschlossen Jagd auf Politikdarsteller und Presstituierte macht, bis sie tot sind.“ Das schreibt „Daniel Es“ in eine Mobilisierungsgruppe für den Corona-Aufmarsch am 15. Mai in Wien. Mit „Presstituierten“ sind offenbar Journalist*innen gemeint. In den nächsten Tagen läuft „Daniel Es“ dann richtig warm. „Politikdarsteller und Presstituierte“ hätten „ausschließlich den Tod verdient“, meint er. Und am 13. Mai: Er wäre dafür, „wertlose Schranzen“ zu „jagen und zu töten“. Das könne etwa „crowfunding finanziert“ passieren (alle Fehler im Original). Als die Mordphantasien einem anderen User dann doch zu weit gehen, schreibt ihm „Daniel Es“, er sei „naiv“. Der „linke monopolistische Staat“ müsse eben weg. (…) In Vorbereitung zum Aufmarsch am 15. Mai in Wien sind auf Telegram nochmals eine ganze Reihe von neuen Gruppen entstanden. Sie sind kleiner als die großen Kanäle. Doch die Sprache ist weit radikaler. Teilweise hängen die Gruppen netzwerkartig miteinander zusammen. Dabei wird teils klandestin vorgegangen. Manche Gruppen sind zwar öffentlich zu finden. Doch andere sind nur für ausgewählte Personen zugänglich. Eine wichtige Funktion dieser neuen Kanäle: Hier sollen gezielt (ehemalige) Soldat*innen angeworben und rekrutiert werden. (…) Und intern sprechen die rechten (Ex-)Soldatinnen Klartext: Ein „Team aus Ex-Soldaten und Ex-Polizisten“ solle aufgebaut werden, heißt es in einer öffentlichen Gruppe. In einer anderen, vermeintlich geheimen Soldatinnen-Gruppe, schreibt dann eine Person, was diese Teams möglicher tun sollten: „Wir Soldaten haben eins gelernt die Linie wird nicht aufgegeben egal was passiert“. Ein Jahr Corona-Aufmärsche in Österreich Gruppen beim rechten Corona-Aufmarsch sollten „mit molotovs bewaffnet und anderen wurf Gegenstände“ (alle Fehler im Original). In einem weiteren – öffentlichen – Kanal werden Ratschläge für die Aufmarsch-Ausrüstung gegeben: „Oropax und Pflaster“, es würde „scheppern“. Daneben ein Bild einer Dynamitstange. Dazu „Faceshield und kopfschutz“ sowie „Neutralisator gegen Pfefferspray“ (…) Auch Anleitungen zum Bau von Bomben und Schrapnells werden hin und her geschickt: „Glasscherben machen üble Verletzungen und wir wollen doch nicht das diese Raten ungezeichnet weiterleben“, schreibt „Anna Lena“, nach eigenen Angaben eine ehemalige Soldatin. Eine andere Person warnt, dass das technisch nicht die beste Option wäre. A. bedankt sich für den Hinweis: „Ich will wenig Aufwand mit maximalen schaden“. Die Szene der Corona-Leugner*innen und extremen Rechten ist brandgefährlich. Und sie radikalisiert sich immer schneller. Wir müssen wachsam sein.
via bonvalot: Es gibt Mord- und Terroraufrufe in rechten Corona-Gruppen