Im Sommer stürmte ein Mob die Treppe am Reichstagsgebäude. Kurz vor anstehenden Hausdurchsuchungen tauchte nun eine Warnung in rechtsextremen Telegram-Kanälen auf. Interne Fahndungsaufrufe der Berliner Polizei sind in rechtsextremen Chats beim Messengerdienst Telegram aufgetaucht. Das legt den Verdacht nahe, dass die vertraulichen Informationen aus Reihen der Polizei weitergegeben wurden. Denn bislang sind die Informationen nur innerhalb des internen Netzes der Berliner Polizei verfügbar. Das bestätigte eine Polizeisprecherin dem SPIEGEL. »Ja, es muss tatsächlich jemand aus der Berliner Polizei geleakt haben«, sagte sie. Ein Berliner Journalist hatte am Freitag über die interne Fahndung getwittert – seine Tweets dürften dann bei Telegram aufgetaucht sein. Bei den Informationen handelt es sich um eine interne Fahndung nach Beteiligten der Belagerung der Treppen des Reichstagsgebäudes vom August 2020. (…) Bisher ermittelte die Berliner Polizei gegen 40 Tatverdächtige, gesucht werden aber intern weitere 400 Personen. Details der Suche gelangten nun in einen Neonazi-Chat auf Telegram und von dort in weitere der »Querdenken«-Szene nahestehende Chats. Die Telegram-Gruppe nennt sich »Sicherheitshinweise für Nationalisten« und gibt Rechtsextremisten Tipps zum Schutz vor Überwachung durch Sicherheitsbehörden und Geheimdienste. Der SPIEGEL konnte die Nachrichten in der Gruppe einsehen
via spiegel: Berliner Polizei – Interne Ermittlungen zu Sturm auf Reichstagstreppe in Neonazi-Chats aufgetaucht