In den vergangenen Wochen haben wir mehrfach über die Reichsbürger-Vergangenheit des „Querdenken711“-Sprechers Stephan Bergmann aus Althütte berichtet. Unseren Recherchen zufolge ist er Mitgründer eines rechtsextremen Szene-Vereins. Jüngste Aussagen Bergmanns im Zusammenhang mit den Demonstrationen in Berlin vom vergangenen Wochenende (28. bis 30.08.) lassen nun vermuten, dass er – zumindest ideologisch – noch immer Teil der Reichsbürger-Szene sein könnte. (…) „Querdenken711“ wird nicht müde zu betonen, dass man extremistisches Gedankengut ablehne. Dafür, dass Rechtsextreme, Reichsbürger und Verschwörungsideologen die Demonstrationen der Initiative für ihre Zwecke nutzen würden, könne man nichts, so der Tenor vergangener Aussagen. Dabei beschäftigt „Querdenken711“ einen Mann als Sprecher, der in der Vergangenheit im rechtsextremen Reichsbürger-Milieu aktiv war: Stephan Bergmann aus Althütte. Bergmann ist einer Liste zufolge Gründungsmitglied des Schorndorfer Vereins „Primus inter Pares“. Diese Liste liegt unserer Redaktion vor. Der Verein, der nach eigenen Angaben humanitäre Hilfe leistet, wird vom Landesamt für Verfassungsschutz dem rechtsextremen sowie dem Reichsbürger-Milieu zugeordnet. In der Vergangenheit hatten wir über die Pläne des Vereinsvorsitzenden berichtet, eine völkische Siedlung in Ungarn zu errichten. (…) Eine weitere Aussagen Bergmanns vom Wochenende deutet ebenfalls in diese Richtung. Auf dem Youtube-Kanal des ehemaligen Focus-Journalisten Boris Reitschuster sagte Bergmann, das Grundgesetz sei „Besatzungsrecht“ – und verweist dabei auf Artikel 146. „Das ist klassischer Reichsbürger-Sprech“, so Rathje. „Wenn Bergmann früher schon Teil der Szene war, scheint er es heute auch noch zu sein. Immerhin verbreitet er weiterhin ihre Inhalte.“

via zvw: Einmal Reichsbürger, immer Reichsbürger? Was Querdenken 711-Sprecher Stephan Bergmann mit den Rechtsextremen vor dem Reichstag in Berlin verbindet