Es fallen Begriffe wie “Staatsterrorismus”, “Corona-Diktatur” auf dem Twitter-Profil der AfD Wolfenbüttel. Wie der Fraktionsvorsitzende Klaus-Dieter Heid erklärt, finden sich auf dem offiziellen Profil des Kreisverbandes jedoch keine offiziellen Inhalte seiner Partei. Die AfD ist in Fraktionsstärke in Kreistag und Stadtrat vertreten und pflegt als Kreisverband auch ein offizielles Profil im sozialen Netzwerk Twitter. Abseits von der Realpolitik in Stadt und Kreis werden dort täglich Inhalte anderer Twitter-Profile weiterverbreitet. Der Ton ist rau. Online spricht die Wolfenbütteler AfD von der “Corona-Diktatur” und dem “Staatsterrorismus”, den sie in den Maßnahmen der Regierung während der aus ihrer Sicht “inszenierten Pandemie” sehen. Als regionalHeute.de Klaus-Dieter Heid, Fraktionsvorsitzender der AfD im Stadtrat und Mitglied der Kreistagsfraktion, darauf anspricht, reagiert dieser defensiv. (…) Am 12. August sprachen wir die AfD Wolfenbüttel zunächst darauf an, ob dies tatsächlich ein offizielles Profil des Kreisverbandes sei und wer dieses betreut. Heid antwortete, dass es mindestens einen Twitter-Administrator gebe, “dessen oder deren Name natürlich auch aus Gründen des Datenschutzes nicht öffentlich gemacht wird”. Am besagten Tag retweetete die AfD Wolfenbüttel auch einen Beitrag des Mediziners Dr. med. Gregor Dornschneider, der tatsächlich über das offizielle Profil der gleichnamigen Praxis in Heidelberg gepostet wurde und seitdem im Netz die Runde macht. Verfasst wurde dieser von einer Andrea K., die sich ebenfalls auf Facebook findet und seit Einführung der Maskenpflicht über nichts anderes mehr geschrieben hat. In ihrem Widerstandskampf gegen die Maske schreckt sie nicht davor zurück, sich als “politisch verfolgte” mit den Jüdinnen und Juden im Dritten Reich gleichzusetzen. (…) Offiziell vom Kreisverband mitgetragene Inhalte finden sich auf dem offiziellen Profil also nicht, wie Heid erklärt: “Würden wir nur Meinungen zulassen, die unserer oder meiner Position entsprechen, wäre dies aus meiner Sicht Meinungszensur. Dies wäre nicht in unserem Sinn”, erklärt der Fraktionsvorsitzende. Auf die Rückfrage, wie es sein könne, dass ein offizieller Account einer lokalen Partei scheinbar ohne jede Kontrolle Inhalte mit Begriffen verbreite, welche die Mehrheit der Fraktion so nicht verwenden würde, spricht Heid von “Zensur”: “Muss jede Veröffentlichung, jede Meinung, durch unseren Vorstand ‘abgesegnet’ werden? Ist dann nicht die Zensur erreicht, die im ‘Öffentlich-Rechtlichen’ längst Standard ist? Unser Twitter-Account ist ein ‘Meinungs-Account’ und gibt nicht in jedem Fall die Position und Meinung des Kreisverbandes Wolfenbüttel – und schon gar nicht immer die Meinung aller einzelnen Mitglieder des Kreisvorstands wieder.”

via regionalheute: AfD Wolfenbüttel – Der Online-Kampf gegen den “Staatsterrorismus”