2015 wurde auf die Eltern der Linkenpolitikerin Juliane Nagel ein Anschlag verübt. Ermittlungen der Polizei blieben ergebnislos. Jetzt gibt es Hinweise, die zu einem Mitglied der Burschenschaft “Germania” führen sollen. Die Eltern der sächsischen Landtagsabgeordneten Juliane Nagel (Die LINKE) sind im Herbst 2015 Opfer eines Anschlages geworden. Den Vorfall schilderte die Politikerin jetzt erstmals dem MDR-Magazin “exakt”. Ziel der Attacke war demnach das elterliche Privathaus am Stadtrand von Leipzig: “Der Stein hat auch das Fenster des Wohnzimmers quasi durchschlagen und ist im Innenraum gelandet. Und wir können eigentlich froh sein, dass da gerade sich niemand aufgehalten hat. Sonst hätte auch Schlimmeres passieren können. Ich kann mich noch gut erinnern, dass meine Eltern natürlich unheimlich beunruhigt waren, dass da auch große Angst in der Folge dieses Anschlages geherrscht hat.” Aus Sorge um ihre Familie hatte die Linken-Politikerin den Anschlag bislang nicht öffentlich gemacht. Das Ermittlungsverfahren wurde damals eingestellt, weil die Polizei keine Tatverdächtigen ermitteln konnte. Neue Brisanz erhält der Vorfall durch jetzt bekannt gewordene, interne E-Mailwechsel der Leipziger Burschenschaft “Germania”. Nach Recherchen von “exakt” schlug ein sogenannter “Alter Herr” im März 2015 vor, gegen die Mutter der Linkenpolitikerin vorzugehen. Zitat aus den “exakt” vorliegenden Chat-Protokollen: “Es wird höchste Zeit, dass die Kutsche mal zurück zu Frau J. Nagel fährt. Und wenn dieses Drecksvieh nicht zu schnappen ist, gibt es ja noch die alte … Mutti … Nagel. Vielleicht findet der eine oder andere Stein seinen Weg in ihre Buchhandlung.”
via mdr: Rechtsextreme Gewalt Eltern von Linken-Politikerin Nagel wurden Opfer eines Anschlags