Rassismus-Skandal in Portugal – Porto-Stürmer Marega verlässt Spielfeld nach Affenlauten

Keine 48 Stunden nach der rassistischen Beleidigung von Würzburg-Profi Kwadwo in Münster gibt es in der portugiesischen Liga den nächsten Skandal. Porto-Stürmer Marega verließ aus Protest das Spielfeld. Der Sieg von Bayer Leverkusens Europa-League-Gegner FC Porto bei Vitoria Guimarães ist von einem Eklat überschattet worden. Wenige Minuten nach seinem Siegtor zum 2:1 (1:0) in der 60. Minute verließ Torschütze Moussa Marega das Spielfeld und reagierte damit offenbar auf rassistische Beleidigungen, wie die Zeitung “Diario de Noticias” berichtete. Mitspieler und Profis von Gastgeber Guimarães versuchten, den Fußball-Nationalspieler aus Mali zu beruhigen und offenbar zum Weiterspielen zu bewegen, der aufgebrachte 28-Jährige war jedoch in minutenlangen, erregten Diskussionen nicht dazu zu bewegen. Marega ließ sich auswechseln und streckte auf dem Weg in die Kabine mit Blick Richtung Tribüne beide Daumen nach unten und zeigte einigen Zuschauern, die ihn weiter provozierten den Mittelfinger.

via t-online: Rassismus-Skandal in Portugal – Porto-Stürmer Marega verlässt Spielfeld nach Affenlauten

Dark ops: Isis, the far-right and the gamification of terror

Julia Ebner went undercover to study how extremists are using video-game techniques — with deadly real-world consequences. Have you ever imagined that it’s all just a game? Preparing to give a speech, going into an important meeting, scheduling a romantic date, even simple things like doing the groceries or paying the bills? (…) For me, adding game-playing elements to situations that are not games — a concept called gamification — is a wonderful thing. Getting lost in an imagined world where reality isn’t more than a simulation, a thought experiment, can be oddly comforting. But like so many brilliant innovations, this can also be used as a weapon. When a far-right gunman livestreamed his attack on two Christchurch mosques in New Zealand in March 2019, the first comment to appear beneath the video said: “Get the high score.” The second one asked: “Is this a Larp?” Larps, short for Live Action Role Plays, are games in which the participants physically embody their characters. To some of those users observing events unfold on the far-right extremist 8chan forum, this was still a game. Even after watching the perpetrator shoot dozens of Muslims in real time, they were unable to grasp that 51 innocent civilians had just been killed. Some sympathisers of the Christchurch attacker were quick to create video-game-style remixes of the livestreamed atrocity, which was filmed from a first-person shooter perspective. The loss of reality was by design. The attack had been carefully orchestrated as an entertainment programme for those who lurk in the darkest parts of the internet.Seen in this context, gamification seems to be a particularly 21st-century phenomenon. Its roots, however, go back a lot further and stem from a far more wholesome source.

via financial times: Dark ops: Isis, the far-right and the gamification of terror

Rechtsextremistische Terrorzelle – Großgermanen in U-Haft

Sie fantasieren von Odin und Walhall: Jetzt sitzen zwölf Mitglieder der „Gruppe S.“ in Haft. Der Vorwurf: die Planung von Anschlägen. Es ist spät am Donnerstagabend, als Thomas N. auf seinem Facebook-Profil eine Botschaft teilt. „Widerstand ist der einzige Weg! Wir bleiben unbeugsam“, schreibt er. Der 35-Jährige verbreitet dort viel, berichtet von gefährlichen Chemtrails, die die Luft vergiften, kritisiert den sogenannten Schuldkult der Deutschen und ihrer Vergangenheit und teilt die Auffassung der Reichsbürger, die Bundesregierung sei illegal im Amt. Über die Antifa schreibt Thomas N.: „Es wird Zeit diesen Dreck zu beseitigen.“ Der Spruch vom Widerstand stammt von einer Fanseite für die rechtsextreme Vereinigung „Wodans Erben Germanien“. Thomas N. teilt sie, es ist sein vorerst letzter Post. Am nächsten Morgen gegen sechs Uhr nimmt die Polizei ihn fest. (…) Bei der Recherche über diese Männer stößt man auf Reichsbürger und Bürgerwehren, Kameradschaften, Odin und Walhalla, Holocaustleugner, AfD-Funktionäre, Hetzer und Männer mit Mordfantasien. Die „Gruppe S.“ ist ein Albtraum jeder Sicherheitsbehörde. Die Suche nach ihr beginnt bei dem mutmaßlichen Kopf der Gruppe, nach dem die Ermittler sie auch benannt haben: Werner S. (…) Im Internet kann man nachvollziehen, was den 53-jährigen Werner S. umtreibt. Bei Facebook nennt er sich „Werner Schmidt“, er hat knapp 200 Freunde, darunter viele Männer mit Neonazi-Symbolik, auch einen AfD-Funktionär, ein Vorstandsmitglied des Kreisverbandes Börde in Sachsen-Anhalt. Ein Facebook-Freund von ihm schreibt Mitte Dezember: „Die Zeit ist nahe an der die Geister der Ahnen sich erheben und mit und für Germaniens Freiheit zu streiten.“ Werner S. antwortet: „Bereit Kamerad!!“ „Werner Schmidt“ ist nicht Werner S.’ erster Face­book-Account, mindestens einer wurde Ende 2019 gelöscht. S. und seine Freunde machen sich darüber lustig, dass sie aus dem sozialen Netzwerk verbannt werden

via taz: Rechtsextremistische Terrorzelle – Großgermanen in U-Haft

Neonazis verletzen drei Polizisten – Großeinsatz in Löcknitz – #schauhin #nazischläger

Polizisten überprüften am frühen Sonntagmorgen Rechtsextreme, die sich in Löcknitz (Vorpommern-Greifswald) um ein Lagerfeuer versammelt hatten. Dabei griff ein 28-Jähriger die Einsatzkräfte unter anderem mit Tritten gegen den Kopf an. Nach seiner Festnahme versuchte ein rechter Mob den Mann zu befreien. Mehrere Neonazis haben am frühen Sonntagmorgen in Löcknitz (Vorpommern-Greifswald) zahlreiche Polizisten angegriffen und drei von ihnen verletzt. Insgesamt waren 19 Streifenwagen aus unterschiedlichen Revieren im Einsatz. Zuvor hatte ein 28-Jähriger versucht sich einer Polizeikontrolle bei einem bekannten Treffpunkt der rechten Szene zu entziehen und dabei einem Polizisten gegen den Kopf getreten. Kurz darauf versuchte ein Mob den Mann zu befreien. (…) Während die Polizei die Gruppe überprüfte, entfernte sich ein Fahrzeug vom Ort. Die Einsatzkräfte stoppten das Auto und forderten die Insassen auf, sich auszuweisen. Ein 28-Jähriger verweigerte das mehrfach und griff bei der Kontrolle die Polizisten an. Einen verletzte er mit einem Tritt gegen den Kopf. Daraufhin nahm die Polizei den Mann fest. Nur wenige Minuten später eskalierte die Situation, als etwa ein Dutzend Personen dazu traten und die Polizisten zum Teil massiv beleidigten und bedrohten. Die Beamten forderten darauf Verstärkung an, um der Situation Herr zu werden. Ein 51-jähriger Deutscher versuchte dabei den 28-Jährigen zu befreien. Auch er verhielt sich so aggressiv, dass er ebenfalls vorläufig festgenommen werden musste.

via ostsee-zeitung: Neonazis verletzen drei Polizisten – Großeinsatz in Löcknitz

#Ermittlungen gegen Rechtsextreme – “Teutonico” und seine #Terrorzelle – #schauhin #pack

Die jetzt verhafteten Rechtsextremen planten offenbar gezielte Anschläge auf Betende in Moscheen. In einem Gespräch war nach SPIEGEL-Informationen die Rede von “Kommandos”, die in zehn Bundesländern zuschlagen sollten. (…) Nach SPIEGEL-Informationen soll der mutmaßliche Anführer der rechtsextremen Truppe, Werner S., 53, an dem Wochenende in Minden seine Pläne skizziert haben: Man solle in kleineren Gemeinden Muslime angreifen, beim Beten in Moscheen. Zwei der Männer wurden nach Erkenntnissen der Ermittler auserkoren, die Waffen zu beschaffen. Alle zusammen sollten das nötige Geld aufbringen: 50.000 Euro. Parallel dazu sollten mögliche Anschlagsziele ausgekundschaftet werden. Trifft der Verdacht der Bundesanwaltschaft zu, hätte es in Deutschland Moschee-Massaker geben sollen, ähnlich wie im Frühjahr 2019 im neuseeländischen Christchurch, wo ein Angreifer in zwei Gebetshäusern 51 Menschen erschoss. In einem Gespräch, das wenige Tage nach dem Treffen in Minden abgehört wurde, war die Rede von mehreren “Kommandos”: “Zehn Männer” sollten in “zehn Bundesländern” zuschlagen. Durch die Anschläge, so erhofften es sich die Rechtsextremen offenbar, würden Gegenangriffe provoziert – die dann in einer Art Bürgerkrieg enden würden. Die mutmaßlichen Terrorpläne wurden vereitelt: Seit diesem Wochenende sitzen zwölf Rechtsextreme in Untersuchungshaft. Vier von ihnen gelten der Bundesanwaltschaft als Mitglieder der Terrorzelle, acht als Unterstützer – darunter ausgerechnet ein Verwaltungsmitarbeiter der nordrhein-westfälischen Polizei. Die Festnahmen verdeutlichen erneut, dass die Bedrohung durch Rechtsextremismus gestiegen ist. Die Polizei stuft inzwischen 53 Männer und Frauen als rechtsextreme “Gefährder” ein, Ende 2016 waren es noch 22. Ihnen trauen Staatsschützer schwere Gewalttaten zu, bis hin zu Anschlägen. (…) Die Männer vernetzten sich nach Erkenntnissen der Ermittler auch in mehreren Chatgruppen. Über die digitalen Kanäle soll Werner S. versucht haben, Männer zu rekrutieren, die “intelligent, hart, brutal, schnell” seien. Geplant war offenbar anfangs, eine Art Untergrundarmee aufzubauen, nach dem Vorbild der rechtsradikalen Freikorps in der Weimarer Republik. (…) Das Gewaltpotenzial der “Gruppe S.” zeigte sich spätestens bei den bundesweiten Razzien am vergangenen Freitag. In Mickhausen bei Augsburg, beim mutmaßlichen Rädelsführer Werner S., stellten die Beamten eine schussbereite 9-Millimeter-Pistole inklusive Munition sicher. Auch bei einem angeblichen Terror-Komplizen in Nordrhein-Westfalen entdeckten Spezialkräfte in großem Umfang Waffen – darunter selbst konstruierte Eierhandgranaten. Bei Thomas N. in Minden, einem mutmaßlichen Mitglied der Terrorgruppe, fanden die Polizisten unter anderem eine Armbrust sowie Äxte, Morgensterne und zahlreiche Messer. Laut Ermittlern hat der 55-Jährige eine Affinität zur Ideologie der sogenannten Reichsbürger und zu germanischen Mythen. Er wolle “gern nach Walhall”, schrieb er in einer abgefangenen Nachricht – die Ruhmeshalle für die in der Schlacht Gefallenen. Auch der beschuldigte Verwaltungsmitarbeiter der nordrhein-westfälischen Polizei pflegte offenbar einen Hang zum nordischen Brauchtum. Im Internet postete er Fotos, die ihn als germanischen Krieger verkleidet zeigen, mit Schwert und einem mit Runen verzierten Schild. Die Bundesanwaltschaft rechnet auch ihn dem “rechtsextremen Spektrum” zu. Offenbar wollte sich die Gruppe zudem mit sogenannten “Slam-Guns” ausrüsten, wie sie auch der antisemitische Attentäter von Halle verwendet hatte. In von den Behörden abgefangenen Gesprächen sollen die Rechtsextremen die großkalibrigen Schrotflinten bisweilen mit dem Codewort “Elektroroller” bezeichnet haben, die dazugehörige Munition als “Akkus”. Eine dieser “Slam-Guns” wurde, nebst 100 Schuss Munition, bei dem mutmaßlichen Terrorhelfer Steffen B., 35, im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt entdeckt. Bei Tests stellten Kriminaltechniker die Schusskraft solcher selbst gebauten Waffen fest: Sie hätte die Schrotkugeln bis zu 13 Zentimeter tief in menschliche Körper geschossen.

via spon: Ermittlungen gegen Rechtsextreme “Teutonico” und seine Terrorzelle

Vorbild “#Christchurch”: Rechtsextreme planten #Massaker in #Moschee – #terror #schauhin

Deutsche Ermittler haben am Freitag offenbar ein hochgefährliches Netzwerk gesprengt. Zwölf Deutsche im Alter von 31 bis 60 Jahren sind am Freitag festgenommen worden. Mittlerweile zeigt sich: Es dürfte sich um besonders gefährliche Kameraden handeln. Laut Bild-Informationen plante die Gruppe verheerende Anschläge. Das soll ein V-Mann den Ermittlungsbehörden berichtet haben. Die Rechtsextremem hatten offenbar vor, eine Moschee anzugreifen. Ihr Vorbild: Das grausame Attentat auf eine Moschee in Christchurch – mit 51 Toten. Eine 40-köpfige Sonderkommission hat gegen die Gruppe ermittelt. Im Morgengrauen stürmten sie am Freitag die Wohnung des mutmaßlichen Anführers im Landkreis Augsburg. (…) Kennengelernt haben sich die Männer über Internet-Foren. Dort tauschten sie sich aus, teilten Baupläne für Waffen. Mindestens zehn Mitglieder trafen sich vor einer Woche – am Samstag – in Minden (Nordrhein-Westfalen) zum ersten Mal. Das Treffen dürfte ausschlaggebend für die Sonderermittler gewesen sein: Gefahr in Verzug. Die Festgenommenen sollen nach Angaben der Welt am Sonntag unter dem Namen “Der harte Kern” fungiert haben. Sie unterhielten Kontakte zu der Gruppierung “Soldiers of Odin”. Dabei handelt es sich um eine internationale rechtsextremistische Organisation, die im Oktober 2015 in Finnland gegründet wurde.

via kurier: Vorbild “Christchurch”: Rechtsextreme planten Massaker in Moschee

siehe auch: Rechtsextreme Terrorgefahr – Kein Ende der Eskalation in Sicht. Die vom Bundesgerichtshof verfügten Haftbefehle zeigen: Es gibt keine Entwarnung bei der rechtsextremen Bedrohung. Es ist ernst. Zwölf Männer hat die Bundesanwaltschaft festnehmen lassen, zwölf Rechtsextremisten. Männer, die sich über Monate in Chats hochschaukelten, in ihren Hass auf liberale Politiker, auf Geflüchtete, auf Muslime. Die sich teils in Bürgerwehren organisierten und schließlich mehr wollten: Waffen, Gewalt, einen Bürgerkrieg. Terror. So sieht es die Bundesanwaltschaft. Und wie es bisher ausschaut, hat sie dafür gute Gründe. Die Festgenommenen waren zwar keine langjährigen Szenekader wie die Neonazis der zuletzt verbotenen „Combat 18“-Gruppe. Aber auch diese Männer waren offenbar fest zur Gewalt entschlossen. Sie suchten aktiv nach Waffen, hatten einige schon in Besitz, schmiedeten Pläne bei persönlichen Treffen; Terrorzelle „Der harte Kern“ Gruppen-Anführer galt als rechtsextremer Gefährder. Nach der Zerschlagung einer mutmaßlichen rechten Terrorzelle werden immer mehr Details bekannt. Wie die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtet, agierte die Gruppe unter dem Namen „Der harte Kern“. Die Männer hätten unter anderem Bezüge zu der rechtsextremen Gruppierung „Soldiers of Odin“ (SOO) gehabt, einer 2015 in Finnland gegründeten, rechtsextremistischen Bürgerwehr, die sich dann auch in Deutschland bildete.

Wegen Gedanken zu AfD-Tolerierung – Zimmer muss Posten im CDU-Landesvorstand räumen – #zuRecht #fckafd

Sein Plädoyer für eine CDU-Minderheitsregierung mit Stimmen der AfD kostet den CDU-Landtagsabgeordneten Lars-Jörn Zimmer seinen Sitz im CDU-Landesvorstand. Das ist das Ergebnis einer Krisensitzung des geschäftsführenden CDU-Landesvorstands in einem Hotel in Neugattersleben (Salzlandkreis). Drei Stunden hatten die führenden Christdemokraten am Sonntag über einen Ausweg beraten.
Stahlknecht hatte Zimmer indirekt zum Rücktritt aufgefordert Zimmer hatte in einem Fernsehinterview gesagt, eine CDU-Minderheitsregierung komme auch in Sachsen-Anhalt in Frage. Wenn diese Unterstützung durch die AfD bekomme, lasse sich das nicht verhindern. CDU-Landeschef Holger Stahlknecht sieht das als Verstoß gegen Abgrenzungsbeschlüsse der Bundes- und der Landespartei. (…) Zimmer verliert mit der Entscheidung nur sein Parteiamt. Als stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion hat er in der Kenia-Koalition aus CDU, SPD und Grünen weiterhin eine wichtige Position.

via mz web: Wegen Gedanken zu AfD-Tolerierung Zimmer muss Posten im CDU-Landesvorstand räumen