Neurechtes Medienprojekt „Arcadi“ vor dem Aus

Das erstmals 2016 aufgetauchte und der Neuen Rechten zuzuordnende Medienprojekt „Arcadi“ gehört wohl der Vergangenheit an. Die dahinter mit Briefkastenadresse in Dresden steckende Gesellschaft befindet sich in Auflösung. Die Webseite des von Yannick Noé aus Leverkusen ins Leben gerufenen Medienmagazins „Arcadi“ als Portal mit der Zielgruppe junges AfD-Klientel, Identitäre Bewegung und stramm rechte Burschenschaftler ist nicht mehr aufrufbar. Die letzten Facebook- und Telegram-Einträge erfolgten am 19. März. Dort wurde zuletzt auch noch für die Vorbestellung einer über 200-seitigen Magazin-Ausgabe zum Monatswechsel April/Mai geworben. Ein Merchandising-Shop ist allerdings für Bestellungen noch erreichbar. Beim Handelsregister Dresden findet sich ein aktueller Liquidationseintrag. Nach einem Online-Auftritt des „Arcadi“-Magazins 2016 folgte ein Jahr später das Erscheinen einer ersten Printausgabe mit dem Impressum-Hinweis der Unterstützung durch das neurechte Finanzierungsportal „Ein Prozent für unser Land“. Als Herausgeber dafür zeigte sich der Verein Publicatio e.V. verantwortlich (…) Neben einem Verlag hinter dem Magazin wurde ein Bestellshop aufgebaut, dazu ein Label zur Veröffentlichung von rechter Rap-Musik, das sich als „heimatverbundener Musik- und Kunstverlag für Deutschland“ bezeichnete. Die „Arcadi“-Aktivitäten liefen zuletzt unter dem beim Handelsregister Dresden eingetragenen Verlagsnamen „Arcadi“ Media UG. Als namentlich benannte Geschäftsführerin wird im Impressum Helene Enns ausgewiesen, die offenbar aber nur die Funktion einer „Strohfrau“ ausübt. Aus dem Business mit dem Rechts-Rap hatten sich die „Arcadia“-Verantwortlichen bereits Anfang des Jahres zurückgezogen. Noé (Jahrgang 1996) agierte als Netzwerker und Strippenzieher, der bereits als Jungspund schnell Karriere innerhalb der AfD und dessen Jugendorganisation Junge Alternative (JA) machte. So tauchte sein Name rasch als Vorstandsmitglied des AfD-Kreisverbandes Leverkusen auf. Zusammen mit Weggefährten aus der Burschenschaft Rhenania Salingia Düsseldorf war Noé, der publizistisch bereits vor der „Arcadi“-Zeit mit ersten Artikeln in der Postille „Blaue Narzisse“ auftauchte,  Gründer einer AfD-Hochschulgruppe an der Düsseldorfer Uni. 2019 war er auch Chefredakteur der JA-Veröffentlichung „Patria“.

via bnr: Neurechtes Medienprojekt „Arcadi“ vor dem Aus

Das ist alles von der #Kunstfreiheit gedeckt – #DangerDan veröffentlicht zweiten Song vom Klavieralbum und kündigt Tour an – #dankeantifa #antifa #singmeinensong

Nach „Lauf davon“ hat Danger Dan heute mit „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ die zweite Single des gleichnamigen Klavieralbums, das am 30.04. erscheint – veröffentlicht. „Sofern das Titellied auch wirklich von der Kunstfreiheit gedeckt ist“ heißt es in der Pressemitteilung zum Song. Zurecht, denn der Songtext (ganzer Text nach dem Video) von „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ hat es in sich. Danger Dan hat Lust auf ein Experiment und holt um verbalen Rundschlag gegen Jürgen Elsässer, Reptilienmenschen, Alexander Gauland und Co. aus.

Jürgen Elsässer ist Antisemit
Kubitschek hat Glück, dass ich nicht Bogen schieß‘
An Reptilienmenschen glaubt nur der, der wahnsinnig ist
Gauland wirkt auch eher wie ein Nationalsozialist
Faschisten hören niemals auf, Faschisten zu sein
Man diskutiert mit ihnen nicht, hat die Geschichte gezeigt
Und man vertraut auch nicht auf Staat und Polizeiapparat
Weil der Verfassungsschutz den NSU mitaufgebaut hat
Weil die Polizei doch selbst immer durchsetzt von Nazis war
Weil sie Oury Jalloh gefesselt und angezündet hab’n
Und wenn du friedlich gegen die Gewalt nicht ankommen kannst
Ist das letzte Mittel, das uns allen bleibt, Militanz”

via testspiel: Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt – Danger Dan veröffentlicht zweiten Song vom Klavieralbum und kündigt Tour an

siehe auch: Danger Dan: »Gauland wirkt eher wie ein Nationalsozialist« – #singmeinensong #antifa. Scharfe Töne gegen rechts: Das neue Musikvideo vom »Antilopen Gang«-Mitglied Danger Dan wird eine Debatte über Kunstfreiheit auslösen. Keine zehn Stunden ist das neue Video »Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt« von dem Musiker Danger Dan, der zu der Hip-Hop-Band Antilopen Gang gehört, online. Und schon jetzt ist absehbar, dass es in ein paar Tagen hunderttausende Klicks haben wird.

Danger Dan: »Gauland wirkt eher wie ein Nationalsozialist« – #singmeinensong #antifa

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Scharfe Töne gegen rechts: Das neue Musikvideo vom »Antilopen Gang«-Mitglied Danger Dan wird eine Debatte über Kunstfreiheit auslösen. Keine zehn Stunden ist das neue Video »Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt« von dem Musiker Danger Dan, der zu der Hip-Hop-Band Antilopen Gang gehört, online. Und schon jetzt ist absehbar, dass es in ein paar Tagen hunderttausende Klicks haben wird. In dem Song bringt der Rapper die auch in der Linken kontrovers diskutierte Militanzfrage ins Spiel. In der Mitte des Songs heißt es: »Wenn du friedlich gegen die Gewalt nicht ankommen kannst, ist das letzte Mittel, das uns allen bleibt, Militanz.« In diesem Moment hebt er ein Maschinengewehr in die Höhe. Mit Gewalt meint Danger Dan, der mit richtigen Namen Daniel Pongratz heißt, die Gewalt von Rechtsextremistinnen, Faschistinnen und staatlichen Institutionen, die von diesen unterwandert werden – wie der Verfassungsschutz und die Polizei. Das Video wurde bisher 15.000 Mal angesehen. »Man vertraut auch nicht auf Staat und Polizeiapparat, weil der Verfassungsschutz den NSU mit aufgebaut hat, weil die Polizei doch selbst immer durchsetzt von Nazis war, weil sie Oury Jalloh gefesselt und angezündet haben«, heißt es ein paar Strophen früher. Danger Dan räumt im Song selbst ein, dass er sich weit aus dem Fenster lehnt: »Juristisch ist die Grauzone erreicht, doch vor Gericht mach’ ich es mir wieder leicht. Zeigt mich an und ich öffne einen Sekt, das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt.« Diese Strophe und der Konjunktiv, den Danger Dan im ersten Drittel des Liedes verwendet, erinnern an das Schmähgedicht über den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdoğan des TV-Satirikers Jan Böhmermann.

via nd: Danger Dan: »Gauland wirkt eher wie ein Nationalsozialist«

„Komplett auf Schwurbler-Kurs!“: Konzertveranstalter distanzieren sich vom Docks und Großer Freiheit 36 – #covidioten

Konzertveranstalter sind entrüstet über Hamburger Veranstaltungsstätten – und kündigen an, erst dann dort wieder Konzerte zu buchen, wenn die Sache geklärt ist. Konzertveranstalter wie FKP Scorpio wenden sich mit einem offenen Brief und klaren Worten an die Hamburger Veranstaltungsstätten Docks und Große Freiheit 36. Unterzeichnet haben die u.a. auf Facebook veröffentlichte Stellungnahme auch zum Beispiel Karsten Jahnke Konzerte, Reeperbahn Festival und Semmel-Concerts. Christoph Waltz über Querdenker: „Gruppe von asozialen Vollidioten“ Der Grund: In Infokästen und an Stellwänden vor beiden Venues sind Flugblätter und Protestplakate mit Inhalten aufgetaucht, die die Corona-Pandemie leugnen oder relativieren. Unklar ist, ob diese von den Clubs selbst aufgehängt oder nur toleriert wurden. FKP bittet in seinem Brief auch um Stellungnahme der Locations. Bis zum Mittwochnachmittag haben Docks und Große Freiheit 36 nicht reagiert. „In einer Zeit, in der unsere Branche zusammenstehen sollte, und in der sich unzählige Menschen nach der verbindenden Kraft von Live-Kultur sehnen, sucht ihr anscheinend den Schulterschluss mit Schwurblern, Verschwörern und jenen, die keinen Widerspruch darin sehen, neben Nazis für Demokratie zu demonstrieren“, heißt es im Brief der Konzertveranstalter – und sie kündigten an, bis zur Aufklärung der Sache in beiden Venues keine Auftritte zu buchen.

via musikexpress: „Komplett auf Schwurbler-Kurs!“: Konzertveranstalter distanzieren sich vom Docks und Großer Freiheit 36

https://www.facebook.com/fkpscorpio/photos/a.97973234995/10151500898099996/?type=3

Kommunalwahl in Hessen: AfD-Kandidat trifft Neonazis auf Rechtsrock-Konzert – #SaschaHerr

Sascha Herr kandidiert für die AfD im Hochtaunuskreis in Hessen zur Kommunalwahl. Ein Foto belegt, dass er 2017 ein Rechtsrock-Festival in Thüringen besucht hat. Bei der Kommunalwahl in Hessen tritt im Hochtaunuskreis Sascha Herr für die AfD an. Ein Foto legt nahe, dass Herr in der Vergangenheit Kontakt mit bekennenden Neonazis gehabt hat. Kommunalwahl-News: Alles Wichtige zur Wahl in Hessen im Überblick. In unseren Livetickern gibt es den aktuellen Stand der Kommunalwahl sowie alle Ergebnisse der Hessenwahl. Kurz vor den hessischen Kommunalwahlen muss die AfD Hessen sich erneut mit Kontakten eines ihrer Kandidaten in die rechtsextreme Szene befassen. Sascha Herr aus Schmitten steht auf Listenplatz 2 der AfD im Hochtaunuskreis, er hat gute Chancen, in den Kreistag einzuziehen. Der 41-jährige Angestellte ist Beisitzer im Vorstand des Kreisverbands Hochtaunus und zuständig für Wahlkampf- und Veranstaltungsplanung. Seit einigen Tagen muss Herr sich unangenehme Fragen nach seinen Kontakten in die Neonaziszene gefallen lassen. Ein Autor des antifaschistischen Magazins „Lotta“ hatte auf Twitter ein Foto veröffentlicht, das Herr im Juli 2017 bei der Anreise zum Rechtsrockfestival „Rock gegen Überfremdung“ im thüringischen Themar zeigt. Auf dem von dem Neonazi Thommy Frenck organisierten Festival spielten einschlägige Bands wie „Stahlgewitter“, „Sleipnir“ und „Die Lunikoff Verschwörung“, 6000 Rechtsextreme waren dabei. Auf dem Foto trägt Herr ein T-Shirt mit einer schwarz-weiß-roten Reichsfahne und als Halskette einen „Thorshammer“, ein mythisches Symbol, das in der rechten Szene beliebt ist. Ein zweites Foto zeigt Sascha Herr im Jahr 2016 mit sechs Neonazis, die auf dem Weg zu einem konspirativ organisierten Rechtsrockkonzert im schweizerischen Unterwasser waren. Bei diesem Konzert feierten 5000 Neonazis, unter anderem spielte die Band „Erschießungskommando“, die in einem Lied Mordfantasien gegen die thüringische Landtagsabgeordnete Katharina König (Die Linke) schildert.

via fr: Kommunalwahl in Hessen: AfD-Kandidat trifft Neonazis auf Rechtsrock-Konzert

Verbotenes Netzwerk: “Blood & Honour”: Elf Neonazis angeklagt – #28 #BloodHonour #Combat18 #C18 #terror

Die Generalstaatsanwaltschaft München hat elf Neonazis wegen der Fortführung der verbotenen rechtsextremen Organisation “Blood & Honour” angeklagt. Unter den Verdächtigen ist nach Panorama-Recherchen auch der Kopf des deutschen Ablegers von “Combat 18”. Von 2016 bis 2018 sollen zehn der Rechtsextremen “durch den Aufbau einer Verwaltungsstruktur” das Neonazi-Netzwerk “Blood & Honour” mit Untergliederungen in Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen fortgeführt haben. Ein weiterer Mann soll die verbotene Organisation unterstützt haben. Die deutsche “Division” des international aktiven Netzwerks “Blood & Honour” war im Jahr 2000 vom Bundesinnenministerium verboten worden. Laut Anklagebehörde sollen die Beschuldigten zudem “mit dem Vertrieb und der Vermarktung der Marke ‘Blood & Honour’ das rechtsextremistische Gedankengut und Weltbild dieser verbotenen Organisation” verbreitet haben. “Merchandising-Artikel mit verbotenen rechtsradikalen Symbolen” und CDs mit verbotenem Rechtsrock-Liedgut sollen vertrieben worden sein. Vier der Neonazis sollen in Ungarn zudem “einen CD-Sampler mit volksverhetzendem Liedgut produziert” und nach Deutschland importiert haben. Drei der Verdächtigen wird außerdem das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen vorgeworfen. Nach Panorama-Informationen ist auch Stanley R. aus dem thüringischen Eisenach unter den jetzt angeklagten Männern. Der Chef der im Januar 2020 verbotenen Neonazi-Gruppe “Combat 18 Deutschland” wird von den Ermittlern als “Unterstützer” von “Blood & Honour” gezählt. Er soll bei der Produktion der Rechtsrock-CDs im Ausland mitgewirkt haben.

via panorama: Verbotenes Netzwerk “Blood & Honour”: Elf Neonazis angeklagt

siehe auch: Anklage erhoben gegen “Blood & Honour”. Elf Männer sollen versucht haben, die verbotene rechtsextreme Organisation fortzuführen. Auch die Bombendrohungen auf Moscheen in Pasing und Freimann waren durch diese unterzeichnet. (…) Unter den Angeschuldigten befinde sich der “Divisionschef Deutschland” sowie drei weitere “Sektionschefs” aus Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen, teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Mittwoch mit. (…) Allen elf Angeschuldigten wirft die Generalstaatsanwaltschaft einen Verstoß gegen das Vereinigungsverbot vor. Gegen vier besteht der Tatverdacht der Volksverhetzung, drei werden beschuldigt, Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verwendet zu haben. Die Ermittlungen wurden von der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) geführt. Als am 11. Juli 2019, dem ersten Jahrestag des NSU-Urteils, bei den Moscheen in Pasing und Freimann Bombendrohungen eingingen, waren diese mit “Blood & Honour” unterzeichnet. Zwischen den Rechtsterroristen des NSU und “Blood & Honour” gab es enge Kontakte.

siehe dazu auch: exif-recherche «COMBAT 18» REUNION