Im Terrorprozess gegen die Gruppe Reuß hat ein Ex-General geschildert, wie ihn der Angeklagte Maximilian E. für einen Staatsstreich gewinnen wollte – bei einem Treffen im Biergarten. Man merkt Frank L. an, dass er sein gesamtes Berufsleben beim Militär verbracht hat. Mit zackigen Schritten betritt der mittlerweile pensionierte Generalleutnant der Bundeswehr den Verhandlungssaal im provisorischen Gerichtsgebäude in Frankfurt-Sossenheim. Als er am Zeugentisch Platz nimmt, bleibt sein Rücken aufrecht durchgestreckt. Der 66-Jährige sagte am Mittwoch im Frankfurter Reichsbürger-Prozess aus – gegen einen ehemaligen Kameraden. Maximilian E. sitzt seit bald einem Jahr auf der Anklagebank: Drahtig, schlank fast schlacksig, lange silbergraue Mähne, grau-schwarzer Schnauzer. Eingerahmt wird der ehemalige Bundeswehroberst von seinen drei Rechtsbeiständen. Neben und hinter ihm haben acht weitere Angeklagte nebst Anwaltsteam Platz genommen, denen der Generalbundesanwalt vorwirft, als Mitglieder einer terroristischen Vereinigung einen bewaffneten Umsturz in Deutschland geplant zu haben. (…) Im August 2021 habe er dann zugestimmt, sich mit “Kamerad E. ” in einem Biergarten in einer bayerischen Kleinstadt zu treffen. Maximilian E. war zu diesem Zeitpunkt in der Szene der “Querdenker” und “Maßnahmenkritiker” bereits eine feste Größe, kritisierte öffentlich bei Demonstrationen angebliche Grundrechtseingriffe und sprach auch schon mal davon, ein paar KSK-Soldaten zum Aufräumen nach Berlin zu schicken. Beim Treffen im Biergarten bestand E. dann darauf, dass die Handys weggelegt werden – es müsse ja nicht jeder zuhören, erinnert sich Frank L. E. habe ihm dann zu verstehen gegeben, “dass ein Punkt erreicht sei, an dem das Regierungshandeln nicht mehr tolerierbar” sei: “Wir müssen handeln. Das war dann irgendwo schon sein Mantra”, berichtet L. Im Laufe des Gesprächs sei deutlich geworden, dass es darum ginge, “ein paar Leute” zu beseitigen. Allen voran den damals noch amtierenden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). “Am Ende des Tages ging es, um die Tötung von Herrn Spahn”, gibt L. zu Protokoll.
via hessenschau: Reichsbürger-Prozess Zeuge: Maximilian E. wollte Jens Spahn “beseitigen”
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