Mit einem Computerprogramm generierte ein Engländer aus echten Kinderfotos virtuelle Missbrauchsszenen. Weil er zudem zu realem Missbrauch anstiftete, muss er nun für 18 Jahre ins Gefängnis. Ein Gericht in Bolton bei Manchester hat einen 27-jährigen Engländer zu einer Haftstrafe von 18 Jahren verurteilt, weil dieser mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) Bilder von Kindesmissbrauchsszenen angefertigt hatte. Der Mann hatte sich schuldig bekannt, Bilder auf Verlangen angefertigt und über das Internet verkauft zu haben. Zudem soll er in Chats andere Personen dazu angestiftet haben, den Missbrauch real werden zu lassen. Der 27-Jährige verlangte 80 Pfund (umgerechnet 96 Euro), um einen neuen »Charakter« zu erstellen, auf Wunsch auf Basis echter, ursprünglich unproblematischer Kinderfotos. Für zehn Pfund erstellte er mithilfe von KI animierte Versionen der Bilder, die sexuellen Missbrauch oder Gewalt zeigten. Insgesamt soll er auf diese Weise um die 5000 Pfund verdient haben. Der Polizei sagte der Mann: »Viele der Charaktere sind von Vätern, Onkeln und Familienfreunden in Auftrag gegeben worden.« Die Auftraggeber stammen ihm zufolge größtenteils aus dem Ausland, vor allem aus den USA, Italien und Frankreich. Die Polizeibehörden versuchen derzeit, die beschlagnahmten Bilder den echten Kindern zuzuordnen, es kam bereits zu weiteren Festnahmen. Der nach eigenen Angaben pädophile Täter flog auf, als er mit einem Undercover-Polizisten chattete. Online hatte er sich mit mehreren Usern über sexuellen Missbrauch von Kindern ausgetauscht. Zudem soll er einen 16-jährigen Jungen per Chat zu sexuellen Handlungen aufgefordert haben. Er gestand die ihm vorgeworfenen Taten.
via spiegel: Familienväter unter Auftraggebern Gericht verurteilt Engländer wegen KI-generierten Kindesmissbrauchs