Operation “Hand ab”: In Chemnitz ist ein Mann angeklagt, der einem Neonazi drei Finger abgetrennt hat. Die Verstümmelung soll abgesprochen gewesen sein – und das Motiv ist kaum zu fassen. Es ist ein Fall mit einer verrückten Wendung, die ein großes Rätsel aufgab: Ein Neonazi wählte im August 2023 den Notruf, weil ihm angeblich von der Antifa Finger abgeschlagen worden waren. Dann wurde gegen ihn selbst ermittelt – wegen des Vortäuschens einer Straftat. Der Vorwurf hat sich mittlerweile erhärtet. Ein Kumpel (37) des Mannes landet nun vor Gericht, weil er einem gemeinsamen Plan folgend die Finger mit einer Machete abgetrennt haben soll. Dem vermeintlichen Opfer ging es offenbar um Geld. Die Staatsanwaltschaft Chemnitz bestätigte t-online, dass gegen diesen Mann Anklage erhoben wurde wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung und gefährlicher Körperverletzung. Eigentlich war den Ermittlungen zufolge sogar besprochen worden, dass er dem damals 29-jährigen Alexander W. die komplette Hand abschlagen solle. Er traf aber offenbar nicht richtig. “Nur versehentlich” sei nicht die ganze linke Hand abgetrennt worden – stattdessen: Zeige-, Mittel- und Ringfinger am untersten Glied. Alexander W. machte Angaben bei Ermittlern Das führt auch zum zunächst unglaublich erscheinenden Motiv: Alexander W. “beabsichtigte, aufgrund der dann vorliegenden Behinderung staatliche Leistungen zu beziehen”, sagte Oberstaatsanwältin Ingrid Burghardt. W. wollte sich demnach verstümmeln lassen, um Unterstützung vom Staat zu erhalten. Nach der Tat aber redete W. schließlich mit den Ermittlern. Seine Angaben erhärteten den Tatverdacht gegen den 37-Jährigen, der sich selbst laut Staatsanwaltschaft bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert hat. Weitere Zeugenaussagen und sonstige polizeiliche Ermittlungen hätten den mutmaßlichen Hergang bestätigt. Unter anderem hatte die Polizei offenbar belastende Kommunikation auf den Smartphones sichergestellt. Gegen W. wird noch ermittelt wegen des Vortäuschens einer Straftat. Da sind die Ermittlungen nicht abgeschlossen. Er hatte am 15. August 2023 stark blutend den Notruf gewählt. Seine Angaben: Die Finger seien ihm bei einem Überfall im Stadtpark von Antifa-Aktivisten abgetrennt worden. Alexander W. gehört zur Neonaziszene.

via t-online: Machetenhieb auf Bestellung Neonazi in Chemnitz ließ sich mit Absicht verstümmeln

siehe dazu auch: Vortäuschen einer Straftat – Neonazi drei Finger abgehackt – jetzt wird gegen ihn ermittelt – #KrankImHirn #kriminelle. Ganz sicher ist in diesem Fall bisher nur dies: Ein Neonazi hat drei Finger verloren. Anders als von ihm behauptet, waren die Täter aber wohl keine Antifaschisten. In rechtsextremen Kreisen zeigte man sich vor zwei Wochen noch überzeugt, dass die Täter einer Antifa-Gruppe zuzuordnen sein müssten. Einem 28-Jährigen waren in Chemnitz drei Finger abgehackt worden, er selbst behauptete, eine Gruppe Vermummter habe ihn im Stadtpark überfallen. (…) “Aus der Hammer-Bande könnte die Macheten-Bande geworden sein”, raunte die rechtsextreme Partei “Freie Sachsen” bei Telegram. Bekannter von W. soll die Finger abgetrennt haben Doch das ist wohl Unsinn. Wie das sächsische Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Chemnitz am Montag mitteilten, wird jetzt gegen W. selbst ermittelt: Ihm wird das Vortäuschen einer Straftat vorgeworfen. Oberstaatsanwältin Ingrid Burghart sagte t-online, die Finger habe wohl ein 37 Jahre alter Bekannter des Neonazis abgehackt. Ob mit einer Machete, sei noch unklar: “Die Tatwaffe ist ebenso weg wie die Finger.” Absichtliches Täuschungsmanöver? Gegen den Bekannten von W. wird wegen schwerer Körperverletzung ermittelt.


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