Nach Protesten gegen einen Redner der AfD beim Holocaust-Gedenken hat die sächsische Stadt Freital die geplante Veranstaltung abgesagt. Oberbürgermeister Rumberg erklärte, er sehe die Gefahr, dass die Sicherheit der Veranstaltung nicht zu gewährleisteten sei. Rumberg sprach von diffusen Bedrohungen und Beschimpfungen gegenüber Teilnehmern und Mitarbeitern im Rathaus. Unter diesen Umständen sei ein würdiges und friedliches Gedenken nicht möglich. In Freital bei Dresden wechseln sich nach Angaben der Stadt seit Jahren die Stadtratsfraktionen bei den Reden am Holocaust-Gedenktag ab. In diesem Jahr wäre demnach turnusmäßig die AfD an der Reihe gewesen. Der Ältestenrat hatte dies in einer Sondersitzung bestätigt. Die AfD in Sachsen wird vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft. Kritik an dem Vorhaben kam unter anderem vom Internationalen Auschwitz Komitee. Linke, SPD und Grüne in Freital distanzierten sich ebenfalls.

via dlf: Sachsen Freital sagt Holocaust-Gedenkfeier ab – Empörung über geplante Rede eines AfD-Politikers

siehe auch: Gedenktag in Freital Oberbürgermeister sagt Kranzniederlegung für Opfer des Nationalsozialismus ab Ein AfD-Politiker sollte im sächsischen Freital die Rede zum Holocaust-Gedenken halten. Nach heftiger Kritik und Drohungen hat der Oberbürgermeister jetzt die Veranstaltung abgesagt. (…) Oberbürgermeister Uwe Rumberg (Wählervereinigung Konservative Mitte) hat am Freitag mitgeteilt, dass es 2024 keine offizielle Kranzniederlegung zur Erinnerung an die Opfer der Nazis geben wird. »Der vorgesehene Redebeitrag der AfD-Fraktion des Stadtrates hat eine inzwischen bundesweite Debatte ausgelöst«, so Rumberg. In der Folge habe es »diffuse Bedrohungen und Beschimpfungen« gegen Teilnehmer, aber auch unbeteiligte Mitarbeiter im Rathaus gegeben. Worin genau diese Drohungen bestanden, sagte der Oberbürgermeister nicht. Aber er sorge sich um die Sicherheit der Teilnehmenden bei der Gedenkveranstaltung. Gezielte Störaktionen ließen sich demnach nicht ausschließen. (…) Rumberg werde stattdessen im Laufe des Gedenktages im Stillen einen Kranz am Denkmal niederlegen und der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gedenken. Scharfe Kritik an dem Vorhaben hatte es vom Internationalen Auschwitz Komitee gegeben. Für Überlebende des Holocaust wirke dies schamlos und makaber, hatte Vizepräsident Christoph Heubner erklärt. Vertreter der AfD hätten die Verbrechen der Nazijahre wiederholt bagatellisiert und für irrelevant erklärt. Linke, SPD und Grüne in Freital hatten sich ebenfalls distanziert und einen »demokratischen Spaziergang« samt Lesung als Reaktion darauf angekündigt.