Der rechtsextreme Aktivst Martin Sellner hat am Freitag (10.11.) im Raum Stuttgart sein neues Buch vorgestellt. Nach Ende der Veranstaltung gab es einen größeren Polizei-Einsatz. Was war passiert? (…) Die Polizei schildert das anders: Man habe im Vorfeld von einem geplanten Treffen “mutmaßlich der sogenannten Identitären Bewegung zuzurechnenden Personen” gewusst. Es habe außerdem einen Hinweis “auf mögliche Störungen einer zeitgleich in Esslingen stattfindenden Veranstaltung” gegeben. Es handelte sich um das QueerFilmFestival des Kommunalen Kinos Esslingen, wie der Sprecher auf Nachfrage bestätigte. Deswegen habe eine zweistellige Zahl von Polizisten den Teilnehmern der Veranstaltung bei ihrer Abfahrt Platzverweise für den Esslinger Innenstadtbereich erteilt – 57 Platzverweise insgesamt. “Eine Umstellung des Gebäudes oder des Geländes hatte zuvor nicht stattgefunden.” (…) Martin Sellner verbreitet auf seinen Kanälen unter anderem die rechtsextreme Verschwörungserzählung vom “Großen Austausch”, die schon mehrfach von Rechtsterroristen als Legitimation für ihre mörderischen Anschläge herangezogen wurde. Der Attentäter, der 2019 im neuseeländischen Christchurch bei einem rechtsextremen Terroranschlag auf zwei Moscheen 51 Menschen erschoss und weitere 50 verletzte, bezog sich ebenfalls auf diese Verschwörungserzählung. Der Rechtsterrorist hatte 2018 rund 1.500 Euro an Sellner gespendet. (…) Das Polizeipräsidium Reutlingen bestätigte unserer Redaktion, dass die Lesung Sellners in einer Sportgaststätte in Nürtingen stattfand. Wusste man dort, wer Sellner ist? Der Betreiber hat auf eine Anfrage unserer Redaktion bislang nicht reagiert.  “Die Veranstaltung, zu der überregional Kader und Sympathisant*innen anreisten, diente insbesondere der Vernetzung”, schrieb die baden-württembergische Fachstelle mobirex

via zvw: Region Stuttgart: Polizei-Einsatz nach Veranstaltung mit Rechtsextremist Sellner