Hat die AfD in Thüringen einen ehemaligen Stasi-Spitzel in ihren Reihen – ein neues Dokument, das im Landtag behandelt werden soll, ist jetzt öffentlich: Die seit drei Jahren im Raum stehenden Vorwürfe gegen den Landtagsabgeordneten Dieter Laudenbach (AfD) werden jetzt von einer Landtagskommission untermauert. Laudenbach soll als „Inoffizieller Mitarbeiter“ (IM) für das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) tätig gewesen sein – die Kommission kommt in ihrem Bericht über eine erfolgte Prüfung zu dem Schluss, dass die Spitzeltätigkeit des Abgeordneten „als erwiesen anzusehen ist“. Laudenbach wiederum weist das scharf zurück. Als „IM Klaus“ geführt. Vor drei Jahren wird öffentlich, dass gegen den Abgeordneten der Verdacht im Raum steht, für die Stasi gearbeitet zu haben. Seit 1986 soll er dort als IM „Klaus“ geführt worden sein. Der heute 66-jährige Geraer arbeitete von 1972 bis 1989 im Interhotel in Gera. (…) Im März 1985 sei für ihn bei der MfS-Bezirksverwaltung Gera „eine Personenkarteikarte angelegt“ worden, „die als IM-Vorlauf bezeichnet werde“, heißt es in dem Bericht. Obwohl „Akten zu diesem Einzelfall nicht auffindbar seien“, wie es weiter heißt, sieht das Gremium Laudenbachs Tätigkeit als erwiesen an – warum? Es gebe einen verfilmten Auskunftsbericht, aus dem die Details hervorgehen würden. „Zudem beschreibe dieser sein Verhältnis zum MfS in der Form, dass die Zusammenarbeit zwischen dem MfS und der Person mit dem Decknamen ‘Klaus’ auf der positiven Gesamteinstellung der Quelle und der Einsicht in die Notwendigkeit beruhe“, heißt es weiter. Als Einsatzort sei das Interhotel Gera festgelegt worden.
via tlz: Kommission sicher: Thüringer AfD-Abgeordneter war Stasi-Spitzel
siehe auch: Sie führten ihn unter dem Decknamen „Klaus“ Stasi-Alarm bei der AfD. Dieter Laudenbach (66, AfD) inszeniert sich gerne als bürgerlicher Unternehmer. In seiner Heimatstadt Gera betreibt er das Café Graf Zeppelin, kandidierte 2018 als Bürgermeister, schaffte es immerhin in die Stichwahl. Seit 2019 sitzt er für die AfD im Thüringer Landtag. „Ich bin ein Mann des TUNs, während andere nur etwas versprechen“, schreibt er auf seiner Homepage. Jetzt holt Dieter Laudenbach ein, was er vor 38 Jahren getan hat. Laudenbach war damals Mitarbeiter im Interhotel Gera, wo er auch seine Ausbildung zum Kellner gemacht hatte. Vor drei Jahren wurde bekannt, dass die Stasi ihn zu dieser Zeit in Akten als “Inoffiziellen Mitarbeiter” (IM), also als Spitzel führte. Laudenbach stritt immer ab, für die Stasi Leute bespitzelt zu haben. (…) Heißt: Nach Ansicht der Kommission hat Laudenbach die Stasi mit privaten Informationen über die Interhotel-Mitarbeiter versorgt. Dabei habe es ein „konspiratives Verbindungswesen“ zwischen Laudenbach und der Stasi gegeben, „wonach er „während der Arbeitszeit“ im Interhotel Gera vom MfS von 1986 an kontaktiert werden“ konnte. Die Gutachter schreiben von einer „wechselseitigen Erreichbarkeit“. „Für den Fall, dass ein Mitarbeiter des MfS dem IM „Klaus“ nicht bekannt gewesen sei, sei eine Losung vereinbart gewesen. Diese lautete ‘Tischbestellung auf den Namen Klaus‘.“