Im Juni hatte eine gemeinnützige Organisation schwere Vorwürfe gegen Twitter erhoben – bestimmte Accounts würden bei Hassrede kaum moderiert. X verklagt die NGO nun. Der US-Onlinedienst X hat eine gemeinnützige Organisation verklagt, die gegen Hass im Internet vorgeht. Das früher als Twitter bekannte Unternehmen wirft dem Center for Countering Digital Hate (CCDH) vor, es habe “fehlerhafte” Berichte über das Unternehmen verbreitet und widerrechtlich auf Twitters Daten zugegriffen. Nach den Berichten hätten Werbekunden die Plattform verlassen, wodurch ein Schaden entstanden sei. Die Klage legt einen anderen Fokus als eine frühere Drohung durch den Anwalt von Elon Musk: In einem Schreiben hatte dieser Anschuldigungen aus einem Bericht von CCDH aus dem Juni zurückgewiesen, wonach Twitter bei Hassrede solcher Nutzer, die für ein Abonnement von Twitter zahlten, in 99 Prozent der Fälle nichts unternehme. Die Basis für die Einschätzung seien lediglich 100 gemeldete Tweets gewesen. Für die nun eingereichte Klage wählte die X Corp. dagegen frühere Berichte des CCDH aus, in denen es um Falschinformationen zum Coronavirus ging. Entgegen den Nutzungsregeln habe die Organisation dabei größere Mengen von Tweets abgerufen. Zudem habe sie unrechtmäßig auf Daten zugegriffen, die einer Analysefirma zur Verfügung gestellt worden seien. Außerdem behauptet X in der Klage, dem CCDH gehe es nicht darum, Hassrede zu bekämpfen, sondern bestimmte Ansichten aus Online-Medien zu verbannen – als Beispiele werden der Klimawandel und Corona-Impfstoffe genannt.

via zeit: Onlinedienst “X” : X verklagt Anti-Hass-Organisation

siehe auch: Reaktion auf kritische Berichte :X-Chef Musk verklagt Hassrede-Forscher. Elon Musk reagiert empfindlich auf Vorwürfe von Hassrede-Forschern. Er wirft ihnen vor, dem Geschäft der Social-Media-Plattform Twitter geschadet zu haben. Der von Elon Musk in X umbenannte Kurznachrichtendienst Twitter zieht vor Gericht gegen Online-Forscher, die Hassrede und Falschinformationen im Netz aufdecken. Die Organisation CCDH (Center for Countering Digital Hate) mit Niederlassungen in den USA und in Großbritannien hatte mehrere Berichte veröffentlicht, in denen sie Musk kritisiert und seit dessen Twitter-Übernahme eine Zunahme von Hassrede gegen Angehörige sexueller Minderheiten sowie von Falschinformationen über das Klima festgestellt hat. X Corp.: Berichte haben Werbekunden vergrault Die X Corp. wirft der Organisation nun in der Klage vor, sie habe widerrechtlich auf Daten von Twitter zugegriffen. X sei durch die Berichte der Forscher Schaden entstanden, weil Werbekunden abgesprungen seien. In einer am Montag bekanntgewordenen Klagedrohung von Musks Anwalt ging es bereits um einen Bericht der Gruppe von Juni. Darin kritisierte der Anwalt das Fazit, dass Twitter bei 99 Prozent der Hassrede nichts unternehme, wenn sie von zahlenden Abo-Kunden komme. Er verwies darauf, dass die Basis dafür 100 gemeldete Tweets gewesen seien.