Rechtsextremismus, Sexismus und Homophobie – mit einem Brandbrief hatten zwei Lehrer auf die Zustände an ihrer Schule im Spreewald aufmerksam gemacht und eine bundesweite Debatte ausgelöst. Nun verlassen sie nach anhaltenden Drohungen die Schule. Die beiden Lehrer, die Rechtsextremismus und Rassismus an der Oberschule Burg in einem Brief öffentlich gemacht haben, werden die Schule verlassen. (…) Laut Polizei hingen in Burg (Spree-Neiße) am Mittwoch rund 30 Aufkleber mit Fotos der Lehrer und dem Aufruf, dass sie nach Berlin verschwinden sollen. Der Staatsschutz ermittelt nach eigenen Angaben unter anderem wegen des Tatverdachts der Beleidigung, Sachbeschädigung sowie wegen illegalen Plakatierens. Auf Instagram hat sich zudem ein Account gebildet, der zur Jagd auf die beiden Lehrkräfte aufruft. Die beiden Lehrer hatten im April rechtsextreme Vorfälle an ihrer Schule öffentlich gemacht und damit bundesweit eine Debatte ausgelöst. “Wir wenden uns an die Öffentlichkeit, da wir in unserem Arbeitsalltag als Schulpersonal täglich mit Rechtsextremismus, Sexismus und Homophobie konfrontiert werden und nicht mehr länger den Mund halten wollen”, hieß es damals in dem Schreiben der Lehrer. Später hatten einige Schüler in einem weiteren Brief rechtsextreme Vorfälle an der Schule in Burg beschrieben. Auch andere Schulen hatten sich wegen ähnlicher Fälle wie Hakenkreuz-Schmiereien und dem Zeigen des Hitlergrußes gemeldet. Zudem nahm die Polizei Ermittlungen auf.
via tagesschau: Nach rechten Anfeindungen Lehrer aus Burg im Spreewald verlassen Schule
siehe auch: Sie warnten vor rechtsextremen Vorfällen Jetzt fliehen zwei Lehrkräfte in Brandenburg vor der Nazi-Szene. Rund drei Monate nachdem zwei Lehrkräfte aus Burg in Brandenburg mit der Veröffentlichung rechtsextremer Vorfälle an ihrer Schule eine bundesweite Debatte auslösten, werden die beiden nun versetzt. Sie befürchteten Übergriffe aus der rechten Szene; Nach neuen Bedrohungen: Lehrer aus Burg wechseln die Schule. Sie zeigten Zivilcourage: Die Lehrkräfte Laura Nickel und Max Teske machten in einem Brandbrief den alltäglichen Rechtsextremismus an ihrer Schule in Burg im Brandenburger Spreewald öffentlich. Im neuen Schuljahr werden sie anderswo unterrichten. Die AfD feiert. Im April machten sie in einem Brandbrief auf rechtsextreme Umtriebe an ihrer Schule aufmerksam und lösten ein bundesweites Medienecho aus. Jetzt verlassen Laura Nickel und Max Teske die Mina-Witkojc-Schule in Burg im Spreewald. Die Anfeindungen und Bedrohungen rissen nicht ab, zudem hatten Eltern ihre Entlassung gefordert, weil sie ihre „Ideologie“ in die Schule getragen hätten. Am Mittwoch, dem letzten Schultag vor den Sommerferien, hingen flächendeckend Aufkleber in der Kleinstadt im Spreewald. Darauf waren Fotos von Nickel und Teske zu sehen sowie der Satz „ ‘pisst euch nach Berl*in“. Auf Instagram hat sich am selben Tag ein Account gegründet. Dort steht: „Jagd auf Max Teske und Laura Nickel“. Unter einem Bild der beiden sind Emojis abgebildet, die Fäuste und Blutstropfen zeigen. Wegen der anhaltenden Bedrohungen gehen nun beide an andere Schulen in Brandenburg.