RECHTSEXTREMISMUS AN #SCHULEN – #Schulsozialarbeiterin warnt vor #Hilflosigkeit und #Angst

Das zu Ende gehende Schuljahr hat neben dem Lehrermangel auch ein anderes Problem wieder an die Oberfläche gespült: Rechtsextremismus an Schulen. Vor allem ein öffentlicher Brief zweier Lehrkräfte aus Südbrandenburg zu rechten Tendenzen an ihrer Schule schreckte viele auf. Auch um viele Oberlausitzer Schulen macht Rechtsextremismus keinen Bogen. MDR SACHSEN hat deshalb eine Schulsozialarbeiterin aus der Oberlausitz gefragt, wie sie das Thema an ihrer Schule erlebt. Jugendliche bringen laut der Schulsozialarbeiterin rechtes Gedankengut häufig aus dem Elternhaus mit. Die Schule erfährt oftmals nicht von Vorfällen wie rassistischen Beleidigungen oder Pöbeleien. Die Opfer haben Angst vor Konsequenzen. Die Sozialarbeiterin wünscht sich klare Handlungsstragien für rechtsgerichtete Vorfälle. Rechte Parolen, einschlägige Sticker im Schul-WC oder rassistische Anfeindungen sind an vielen Schulen in der Oberlausitz keine Seltenheit. Strafrechtlich verfolgt werden die wenigsten. Laut Sächsischem Kultusministerium sind an Schulen in den Landkreisen Bautzen und Görlitz im vergangenen Jahr zwölf Straftaten mit rechtsextremen Hintergrund angezeigt worden. In ganz Sachsen sind es laut offizieller Statistik 48. Dazu gehörten unter anderem ein Hitlergruß im Schulhaus, Sieg-Heil-Aufkleber auf dem Schulbuch und Hakenkreuze auf Schulmöbeln. (…) An ihrer Schule würden ihrer Erfahrung nach rechte Vorfälle nicht unter den Teppich gekehrt. Allerdings bekämen die Lehrkräfte vieles nicht mit, gibt die Sozialarbeiterin zu bedenken. Einschlägige Gesten, rechte Pöbeleien oder Beleidigungen behielten die Jugendlichen oft für sich. “Wir sind aber darauf angewiesen, dass das Opfer spricht, sonst wissen wir ja nichts davon.” Natürlich gebe es Situationen, wo beispielsweise Schmierereien oder rechte Sticker hinterlassen werden. Das wird der Schulleitung gemeldet, die, wenn es nötig ist, auch die Polizei dazu holt. Das sei wichtig und richtig, aber nicht genug. Frühere Aufklärung nötig Der Lehrplan greife entsprechende Themen viel zu spät auf, Antisemitismus zum Beispiel erst in der 8. Klasse. Prävention müsse aber viel früher ansetzen, damit man nicht erst reagiert, wenn es brennt. Das könne auch außerhalb des Lehrplans und altersgerecht aufbereitet passieren: “Ich finde, ab der fünften Klasse muss man schon diese Thematik behandeln, um eben auch Schüler und Schülerinnen zu schützen, die eventuell in solche Kreise geraten könnten und das in ihrem Alter noch gar nicht im Blick haben.” Schule könne zwar rechtes Gedankengut nicht verhindern, dürfe aber in ihrem Einflussbereich keinen Raum bieten, es auszuleben.

via mdr: RECHTSEXTREMISMUS AN SCHULEN Schulsozialarbeiterin warnt vor Hilflosigkeit und Angst

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