Der österreichische Neonazi Herbert F. hatte vor seiner Festnahme durch die Taliban ausdrücklich für Urlaub im “sicheren” Afghanistan geworben. Der bekannte Wiener Rechtsextremist Herbert F. befindet sich schon seit einigen Wochen in Gefangenschaft der afghanischen Taliban. Das berichtete der Watchblog der österreichischen Tageszeitung Der Standard am Dienstag unter Berufung auf rechtsextreme Telegram-Chatgruppen. Das Außenministerium in Wien bestätigte den Bericht, nannte aber keinen Namen. Inzwischen soll der frühere Lehrer, der inzwischen 84 Jahre alt ist, am 7. Juni in eine Einzelzelle verlegt worden sein. Innerhalb eines Monats wollten die Taliban über F., dem sie Spionage vorwerfen, ein Urteil sprechen, so Der Standard. F. ist Mitgründer der in Österreich 1988 wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung verbotenen Nationaldemokratischen Partei (NDP). Zur Ironie des Falls gehört, dass F. in der jüngsten Ausgabe der rechtsextremen Postille Info Direkt die Titelgeschichte „Urlaub in Afghanistan“ schrieb. Sie wurde mit den Worten angekündigt: „Afghanistan: heiß umfehdet, wild zerstritten, aber wieder sicher!“ Der von Info Direkt als „Völkerfreund“ bezeichnete Neo-Nazi zeigte sich in seinem Artikel „beeindruckt“ vom regen Leben auf den Basaren. Auch der Autoverkehr in den Städten lasse nicht auf Verzweiflung der Menschen schließen. F. hatte das Land für den Bericht bereits im letzten Herbst bereist und war jetzt offenbar wieder dorthin zurückgekehrt.
via taz: Festnahme in Afghanistan :Rechtsextremist in Taliban-Haft
siehe auch: Taliban halten bekannten österreichischen Rechtsextremisten gefangen Die Islamisten werfen dem ehemaligen Lehrer Spionage vor Markus Sulzbacher 12. Juni 2023, 14:04 , 1.039 Postings Kurz nachdem eine rechtsextreme Zeitschrift seinen Artikel mit dem Titel “Urlaub bei den Taliban” veröffentlicht hatte, wurde der Wiener Rechtsextremist Herbert F. von den Taliban in Afghanistan verschleppt. Seit einigen Wochen ist er dort in Haft. Die Islamisten werfen ihm Spionage vor. (…) Die Gefangenschaft des 1939 geborenen Mannes machten österreichische Neonazis auf ihren Telegram-Kanälen öffentlich. Sie informieren dort über den Stand der Dinge und fordern vom Außenministerium Einsatz für die Freilassung von F. Laut neuesten Informationen wurde F. in eine Einzelzelle verlegt, innerhalb der nächsten vier Wochen wolle die Taliban-Gerichtsbarkeit demnach ein Urteil sprechen. Seit Jahrzehnten aktiv F. ist seit Jahrzehnten in der rechtsextremen Szene aktiv, er ist einer “der Alten”, deren Wort gehört wird. Der Burschenschafter war ein Gründungsmitglied der im Jahr 1988 verbotenen Nationaldemokratischen Partei (NDP) und unterhielt enge Kontakte zu dem im Jahr 2018 verstorbenen Holocaust-Leugner Gerd Honsik. 2021 nahm er an einer Demonstration der Identitären in Wien teil.