#Verfassungsschutz: #Reichsbürgerszene bekommt massiven Zulauf

Krisenzeiten sorgen bei den Reichsbürgern offenbar für Zulauf: Der Verfassungsschutz beobachtet, dass die Szene stark wächst. Und erwartet eine weitere Radikalisierung. Auch wenn der festgenommene Prinz Reuß samt Gefolge keine Verbindungen nach Schleswig-Holstein hatte: Für die Verfassungsschützer im Land zeigt der Fall aus NRW – in dem die Reichsbürger den Staat stürzen wollten – die Gewaltbereitschaft der Szene. In Schleswig-Holstein zählen laut Verfassungsschutzbericht inzwischen 640 Menschen zur Reichsbürgerszene. Ein Zuwachs von rund einem Drittel. “Der massive Zulauf in dieser Szene hing teilweise mit diffusen Zukunftsängsten zusammen”, sagt Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) bei der Vorstellung des Verfassungschutzberichtes 2022. Auslöser dieser Ängste seien “nahezu zeitgleich eingetretene und parallel ablaufende Ereignisse” gewesen, “die als tiefgreifende existenzielle Krisen wahrgenommen wurden: Klimawandel, Pandemie, Krieg in Europa, Energie- und Wirtschaftskrise.” Wer eine Affinität zu Verschwörungstheorien habe, so die Ministerin, habe Anschluss an die Szene bekommen, die genau diese Themen aufgegriffen habe. Ein Teil der Szene sei gewaltbereit, so Sütterlin-Waack. Ihre Prognose: “Die erkennbare Radikalisierung dürfte sich fortsetzen. Über einige Internetkanäle wie Telegram wird sich die Szene auch stärker vernetzen.” Öffentlich in Erscheinung getreten sind Reichsbürger und Selbstverwalter kaum. Auch die Zahl der Straftaten ist überschaubar. Der Verfassungsschutz stellte allerdings “Siedlungsbestrebungen” fest. Etwa in Owschlag, wo die Gruppe “Königreich Preußen” Wohncontainer auf einer landwirtschaftlichen Fläche errichtete.

via ndr: Verfassungsschutz: Reichsbürgerszene bekommt massiven Zulauf

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