#Studentenverbindungen : #Hitlergruß am #Herrenklo – #CoburgerConvent #CC

Zum Coburger Convent, einem Zusammenschluss schlagender Studentenverbindungen, gehören auch viele Juristen. Einer soll einem Verbindungsbruder auf der Toilette ein “Heil Hitler” entgegengeschmettert haben. Manche im Verband zeigen sich entsetzt, doch die Justiz wollen sie draußen halten. Demnächst findet er wieder statt: Der Pfingstkongress des Coburger Convents (CC), eines Zusammenschlusses von etwa hundert pflichtschlagenden Studentenverbindungen. Man darf hoffen, dass sich dieses Jahr bei den alkoholgeschwängerten Abendveranstaltungen in Oberfranken alle Verbindungsbrüder – Frauen werden nicht aufgenommen – auch zu vorgerückter Stunde noch einen “Schönen Abend” wünschen. Im Mai 2018 war das anders. Damals schmetterte einer der Landsmannschafter einem anderen, Matthias B., gegen 22.10 Uhr auf der Herrentoilette des Coburger Hofbräus ein kerniges “Heil Hitler!” entgegen. Konsterniert stellte B. den Mann zur Rede, woraufhin der ihn nur auslachte. B. stellte daraufhin Strafantrag bei der Polizei und schaltete das “Rechtsamt” des AHCC (Alte Herren des CC e.V.) ein. Dass der Vorfall sich so ereignet hat, ist aktenkundig und wird von keiner Seite bestritten. Die Polizei konnte den Täter nicht ermitteln. Auch dem CC gelang das nicht – angeblich. Dass das aber nicht stimmt, belegen Recherchen der “Freiburger Antifa”, die große Teile des internen CC-Schrift- und E-Mailverkehrs der vergangenen Jahre ausgewertet hat. Dieser liegt der Süddeutschen Zeitung vor. Aus ihm geht hervor, dass die CC-Verantwortlichen schon 2019 fest davon ausgingen, die Identität des Täters zu kennen – in internen Mails wird der Landsmannschafter Z. als “Verdächtiger” bezeichnet. Gegenüber Justiz und Öffentlichkeit taten sie aber weiterhin so, als sei ihre Suche ergebnislos verlaufen. Ein merkwürdiges Vorgehen für einen Verband, der zu einem gehörigen Teil aus Juristen besteht. Pikant ist auch die Identität des mutmaßlichen Täters: Z. ist Richter an einem Amtsgericht in Niedersachsen. Ein Jurist, der im Alltag säumige Mieter zur Räson bringt, in seiner Freizeit aber “Heil Hitler” ruft? Konfrontiert mit den Recherchen zeigt sich Z. gegenüber der SZ einsilbig: “Ich habe den Vorwurf zur Kenntnis genommen und weise ihn zurück”, schreibt er. “Der von Ihnen geschilderte Sachverhalt trifft nicht zu.”

via sz: Studentenverbindungen : Hitlergruß am Herrenklo