Bundesjustizminister Marco Buschmann fabriziert beim Selbstbestimmungsgesetz ein atemberaubendes Kommunikationsdesaster. Seine mangelnde Eignung beim Thema gefährdet trans Personen. Anfang Januar sorgte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) mit seiner Frauensauna-Äußerung per Interview mit der “Zeit” dafür, dass Community und Unterstützer*innen von einer geplanten Aufnahme einer spezifischen Diskriminierungserlaubnis transgeschlechtlicher Frauen in das Selbstbestimmungsgesetz ausgegangen waren (queer.de berichtete). Die Kritik war einhellig. Der Vorsitzende der SPDqueer Oberfranken zum Beispiel, Sebastian Kropp, forderte Buschmann per Offenem Brief auf, sein auf das Interview tagelang folgendes Schweigen zu brechen und klarzustellen, ob tatsächlich eine gesetzliche Schlechterstellung im Selbstbestimmungsgesetz enthalten sein solle (queer.de berichtete). Und auch der Queerbeauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, äußerte sich öffentlich irritiert. (…) Unterdessen machte Buschmann fröhlich weiter. In einem Podcast der “FAZ” bekräftigte er am 15. Februar aufs Neue genau die selbe, angeblich kommende Möglichkeit zur Ungleichbehandlung. Vom Host des Podcasts auf den “Shitstorm” angesprochen, den Buschmann infolge seiner Frauensauna-Äußerungen geerntet hatte, erklärte er, beim Vortragen von “Sorgen oder Problemen” nach Vorstellung des Eckpunktepapiers im vergangenen Jahr sei gefragt worden, ob transweibliche Personen dann ins Frauenhaus, in die Frauensauna oder ins Frauenfitnessstudio könnten.(…) Buschmann scheint zudem tatsächlich zu glauben, dass man trans Personen ihre Transgeschlechtlichkeit prinzipiell ansieht. Das ist natürlich Unsinn und verweist auf die prinzipielle Unkenntnis und die mangelnde Eignung des Ministers, die Implikationen seiner irrlichternden Entscheidungen und seiner Kommunikation zu begreifen. Denn nur so dürfte sich auch erklären, dass er eine Reihe von Folgeproblemen nicht erkennt.