Die Gewerkschaft der Polizei kritisiert die Grüne Jugend Braunschweig wegen einer Ausstellung über rassistische Polizeigewalt. Die GdP ist sich sicher, dass es eine Studie über Rassismus innerhalb der Polizei nicht braucht. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat die Grüne Jugend Niedersachsen wegen der Ausstellung „Echte Freiheit statt Repression“ in Braunschweig attackiert. Darin geht es um rassistische Polizeigewalt und deren Opfer. Der grüne Nachwuchs, findet die GdP, reproduziere nicht nur „Klischees über strukturellen Rassismus in der Polizei“, sondern stelle auch die „Arbeit des Rechtsstaates als Ganzes infrage“. Ganz nach dem Vorbild der konkurrierenden Deutschen Polizeigewerkschaft (DpolG) mit dem lauten, häufig durch rechtspopulistische Äußerungen auffallenden Vorsitzenden Rainer Wendt, stellt sich nun auch die GdP gegen jegliche Kritik an Polizeigewalt und Rassismus innerhalb des Apparats. Dass sich die Gewerkschaft damit nicht nur lächerlich, sondern auch unglaubwürdig macht, ist hier nicht zentral. Vielmehr zeigt nun auch die etwas fortschrittlichere Vertretung der deutschen Ordnungsmacht mit ihrer realitätsfernen Behauptung, es gebe in der Polizei weder Racial Profiling noch strukturellen Rassismus, dass sie für dieses tödliche Problem kein Bewusstsein hat. Die Grüne Jugend fordert im Zuge ihrer Ausstellung auf dem Herzogin-Anna-Amalia-Platz höchste Standards der Transparenz für die Polizei. Dass jene sich „mangels erkennbarer Grundlage“ gegen eine Studie zu Rassismus innerhalb ihrer Reihen verwehrt, ist entlarvend.
via taz: Polizei empört sich über Ausstellung :Kein Rassismus bei der GdP