In einem offenen Brief kritisiert der Landesjugendring die Polizei NRW. Jugendliche in einem Essener Kulturzentrum seien Mitte Juni bedroht worden. Und mussten dann lange auf die Hilfe der Polizei warten. Mehr als zwei Stunden hat eine Gruppe junger Menschen in einem Kulturzentrum in Essen auf die Polizei warten müssen – nach einem Notruf wegen rechtsextremer Parolen vor einer Kneipe gegenüber. Geschätzt 50 Personen hätten „Hitler und SS zurück“ oder „Ausländer raus“ gerufen, außerdem habe es Beschimpfungen und Drohgebärden mit einem Messer gegeben, hieß es in einem offenen Brief des Landesjugendrings NRW, der auf das „Polizeiversagen“ bei dem Vorfall im Juni aufmerksam macht. Die Kneipe gilt als ein Treffpunkt der rechtsextremen Szene. Die Polizei bestätigte den zeitlichen Ablauf, übte Selbstkritik und kündigte an, den Einsatz aufzuarbeiten. In Richtung der Stadt Essen und des NRW-Innenministeriums kritisierte der Landesjugendring, man frage sich, wie es sein könne, dass der Treffpunkt Rechtsextremer „nach all den Jahren und Vorfällen dort“ noch immer existiere. (…) Das Kulturzentrum Grend in Essen-Steele liegt schräg gegenüber einer Kneipe, die laut Polizei ein Treffpunkt der „Steeler Jungs“ ist, einer vom Verfassungsschutz beobachteten rechtsextremen Gruppierung. Vom Landesjugendring hieß es, die Kneipenbesucher hätten junge Seminarteilnehmer, unter denen von Rassismus betroffene Personen waren, und die aus dem Tagungshaus filmten, massiv beschimpft und etwa mit einer Messerklinge gedroht.
via faz: IN ESSENER KULTURZENTRUM : Polizei kommt zwei Stunden nach Notruf wegen rechtsextremer Parolen