Mit 16 Jahren gründet Lukas F. die rechtsterroristische Chatgruppe „Totenwaffen“. Dort tauscht er sich mit Gleichgesinnten aus, plant selbst einen Terrorakt. Er ist Teil eines internationalen Netzwerks, in dem sich Jugendliche gefunden haben und radikalisieren. Über verdeckte Chatgruppen verbinden sich Jugendliche mit rechtsextremistischen Ansichten weltweit – und stacheln sich gegenseitig zu Terroranschlägen an. CDU und Linke fordern nun ein konsequenteres Vorgehen der Strafverfolgungsbehörden. Sie finden einander im Netz, schließen sich in verdeckten Chatgruppen zusammen und stacheln einander mit Nazi-Propaganda an – bis manche von ihnen als Terroristen zur Tat schreiten: Die Bedrohung durch globale Netzwerke Jugendlicher mit rechtsextremistischer Einstellung wächst. Eine Recherchekooperation des Axel-Springer-Verlags mit Reportern von WELT und den US-Medien POLITICO und INSIDER legt offen, wie diese Netzwerke agieren und wie groß die Bedrohung ist, die von ihnen ausgeht. So wurden etwa Mitgliedern der vor allem in den USA und Europa aktiven Chatgruppe „Feuerkrieg Division“, die von einem Elfjährigen in Estland ins Leben gerufen wurde, seit 2019 mindestens sechs geplante oder versuchte Anschläge auf beiden Kontinenten zugerechnet. Als Lukas F. eine Bombe zündet, ist er 16 Jahre alt Im Fall einer anderen Chatgruppe namens „Totenwaffen“ wurde der 16-jährige Gründer aus Potsdam kürzlich verhaftet, nachdem er Monate zuvor auf einem verlassenen Gelände zwei Bomben gezündet hatte. Den Recherchen der Zeitungen zufolge brüstete er sich in seinem internen Chat damit, zu „üben“. Er äußerte auch Überlegungen, eine Bombe bei einer Rede der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel zu zünden. (…) Es sei keine Ausnahme mehr, dass „Minderjährige Gewalt befürworten oder sogar selbst Gewalttaten planen“. In Deutschland gebe es eine „Attentäter-Fanszene“, so Haldenwang, aus der sich „Nachahmer rechtsterroristischer Attentäter entwickeln können“. Nun fordert die Opposition eine konsequentere Strafverfolgung bei jugendlichen Mitgliedern solcher Netzwerke, die Anschläge planen.

via welt: Opposition drängt auf konsequentere Strafverfolgung jugendlicher Rechtsextremisten