Die Bundesregierung bestätigt, dass deutsche Neonazis in der Vergangenheit an einem paramilitärischen Training der rechtsextremen Russischen Reichsbewegung teilgenommen haben. Kämpfer der russischen Organisation sind ebenso wie die Söldnergruppe Wagner am Krieg gegen die Ukraine beteiligt. Mitglieder der NPD-Jugendorganisation Junge Nationalisten und der Neonazi-Kleinstpartei Dritter Weg haben in der Vergangenheit an Kursen in einem paramilitärischen Ausbildungszentrum der rechtsextremen Organisation Russian Imperial Movement (Russische Reichsbewegung, RIM) in St. Petersburg teilgenommen, bei denen etwa der Umgang mit Waffen und Nahkampftechniken gelehrt werden. Das erklärte die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Frage der Linken-Bundestagsabgeordneten Martina Renner, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt. Über die Teilnahme der deutschen Rechtsextremen an diesen paramilitärischen Schulungen hatte das Nachrichtenmagazin „Focus“ bereits 2020 unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet. (…) Das Russian Imperial Movement mit seinem bewaffneten Arm, der Russian Imperial Legion, ist laut Einstufung der Bundesregierung eine rechtsextreme Gruppierung, „die einen russisch-orthodoxen, nationalpatriotischen Monarchismus propagiert.“ Ziel der Organisation sei die Einrichtung einer russischen Monarchie mit der Orthodoxie als Staatsreligion, schreibt das Bundesinnenministerium in seiner Antwort an die Abgeordnete Renner. Russische Rechtsextreme im Kampf um den Donbass Schon lange vor dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar waren Mitglieder der mit verschiedenen internationalen Neonazi-Gruppierungen vernetzten Organisation dort an Kämpfen beteiligt. Bereits seit 2014 haben sie an der Seite pro-russischer Separatisten im Donbass gegen das ukrainische Militär gekämpft. In einem Interview mit einem russischen Onlinemedium gab eine Führungskraft der Organisation an, rund 100 Kämpfer in die Region in der Ostukraine geschickt zu haben. Medienberichten zufolge haben RIM-Kämpfer in der Vergangenheit auch in Ländern wie Syrien und Libyen gekämpft, in denen das russische Militär oder russische Söldnereinheiten eingesetzt sind.

via rnd: Bundesregierung bestätigt Deutsche Neonazis in Russland an Waffen ausgebildet