Ein 53-Jähriger aus dem Landkreis Ebersberg hat sich eine halbautomatische Pistole besorgt und in seinem Auto versteckt. Teil der radikalen Staatenleugner-Szene zu sein, streitet er vor Gericht ab. Es war eine großangelegte Razzia, die die bayerische Polizei im Sommer 2020 gegen die sogenannte Reichsbürger-Szene geführt hat. Unter anderem wurden Wohnungen in der Gemeinde Tuntenhausen im Nachbarlandkreis Rosenheim durchsucht und dort auch Waffen, Munition und Drogen sichergestellt. Die nachfolgenden Ermittlungen führten die Beamten auch zu einem Mann aus dem mittleren Landkreis Ebersberg, der sich am Donnerstagnachmittag vor dem Amtsgericht zu verantworten hatte. Der 53-Jährige soll sich bereits vor Jahren am Rande einer “Reichsbürger”-Veranstaltung eine halbautomatische Waffe gekauft und diese seither in seinem Auto mitgeführt haben. Laut Staatsanwaltschaft soll die Übergabe auf einem Parkplatz vor einer Gaststätte bereits im August 2016 stattgefunden haben. Für rund 350 Euro habe sich der selbständige Handwerker dort eine Pistole besorgt, die er anschließend vier Jahre lang in einer Plastiktüte unter seinem Autositz versteckt habe. Zudem fanden Polizeibeamte bei einer Wohnungsdurchsuchung knapp 230 Schuss Munition. Für all das hatte der Angeklagte keine Besitzerlaubnis – aber vor Gericht eine recht banale Erklärung: “Waffen interessieren mich eben” (…) Richterin Hörauf verurteilte den 53-Jährigen schließlich zu einer Bewährungsstrafe von neun Monaten und einer Geldauflage von 2100 Euro.
via sz: Amtsgericht Ebersberg : Mann kauft Waffe bei “Reichsbürgern”