Oliver von Dobrowolski ist gerne Polizist. Allerdings weiß er auch, was in Deutschland in seinem Job falschläuft – davon berichtet er in seinem am Mittwoch erschienenen Buch. Eine harte Kritik an Missständen bei der Polizei hat der Berliner Kriminalhauptkommissar Oliver von Dobrowolski (46) mit einem neuen Buch vorgelegt. “Ich kämpfe für eine bessere Polizei”, lautet der Titel und es geht um Menschenfeindlichkeit und Homophobie, Rassismus, Rechtsextremismus und Mobbing. Von Dobrowolski betont zwar: “Die Polizei in Deutschland ist alles andere als schlecht. Sie arbeitet mehrheitlich in einer Weise, die als professionell, effektiv und rechtsstaatlich zu bezeichnen ist.” Gleichzeitig prangert er aber sich wiederholende Verfehlungen an, vor allem mit Vorfällen, die er selbst erlebte oder von denen Kolleg*innen aus ganz Deutschland ihm berichteten. Die Kapitel haben es in sich: “Menschenfeindlichkeit” und “Homophobie”, “Rassismus”, “Rechtsextremismus” und “Mobbing” lauten einige Überschriften.
Menschenfeindlichkeit ist dabei oft Alltag: “Homo” und “Schwuchtel” seien etwa als Ausdrücke “keine Einzelerscheinungen”. Auch der interne Umgang sei in Teilen der Polizei heutzutage noch abwertend, etwa gegenüber Kolleginnen. “Fast jede Polizistin” müsse sich sexistische und diskriminierende Sprüche von männlichen Kollegen anhören. Diese Dinge hätten ihn anfangs sprachlos gemacht. “Mittlerweile frustrieren sie mich zutiefst.” In der Behörde selber würden problematische Vorfälle meist verschwiegen. Wer Kolleg*innen anzeige, gelte als Verräterin oder Verräter.