Die Schweizer Bank Credit Suisse soll laut Recherchen der „Süddeutschen Zeitung“ über Jahre. Autokraten, Drogendealer sowie mutmaßliche Kriegsverbrecher und Menschenhändler als Kunden akzeptiert haben. Gemeinsam mit mehreren Medienpartnern wertete die Zeitung Daten aus einer anonymen Quelle aus. Die Bank weißt die Vorwürfe vehement zurück. Die Schweizer Bank Credit Suisse soll nach einem Medienbericht über Jahre Autokraten, Drogendealer sowie mutmaßliche Kriegsverbrecher und Menschenhändler als Kunden akzeptiert haben. Das belegen nach Recherchen der „Süddeutschen Zeitung“ Daten aus dem Geldinstitut, die dem Blatt nach eigenen Angaben von einer anonymen Quelle zugespielt wurden. Die Unterlagen wertete die „SZ“ zusammen mit dem NDR und WDR aus sowie mit mehreren weiteren internationalen Medienpartnern, darunter „Guardian“, „Le Monde“ und „New York Times“. (…) Die Unterlagen geben dem Bericht zufolge Aufschluss über die Konten von mehr als 30.000 Kunden aus aller Welt. Den Daten zufolge hätten Kriminelle Konten eröffnen beziehungsweise Konten auch dann behalten können, „wenn die Bank längst hätte wissen können, dass sie es mit Straftätern zu tun hat“. In den Daten finden sich laut den Recherchen unter anderem ein früherer Siemens-Manager. Dieser habe zeitweise sechs Konten bei der Credit Suisse gehabt. Auf einem davon sei laut den Daten im Jahr 2006 als Höchststand ein Vermögen im Wert von mehr als 54 Millionen Schweizer Franken (aktuell rund 51,66 Mio Euro) eingetragen gewesen – eine Summe, die mit seinem Siemens-Gehalt nicht zu erklären sei. Auf Anfrage des Rechercheverbunds stritt der Ex-Manager den Angaben zufolge Fehlverhalten ab, ohne zu erklären, woher die Millionen stammen. Die Credit Suisse wollte nach Darstellung der Medien konkrete Fragen zu diesem Fall und auch zu den anderen fragwürdigen Konten nicht beantworten, versicherte aber, „höchste Verhaltensstandards“ zu befolgen. Oligarchen sollen Kunden gewesen sein Laut den internen Bankdaten waren zahlreiche Staats- und Regierungschefs, Minister und Geheimdienstchefs ebenso wie Oligarchen und Kardinäle Kunden der Credit Suisse.

via rnd: Bericht: Schweizer Bank Credit Suisse hatte wohl Autokraten und Kriminelle als Kunden

siehe auch: Grossbank im Sturm – Riesiges Datenleck bei der Credit Suisse. Ein Whistleblower übergab Informationen zu 18’000 Konten an ausländische Journalisten. Medien weltweit berichten über problematische Kunden. Das sind die Antworten auf die sechs wichtigsten Fragen. Eine anonyme Quelle übergab der «Süddeutschen Zeitung» offenbar geheime Daten zu mehr als 18’000 Konten von über 30’000 Kunden der Credit Suisse. Die Informationen sollen den Zeitraum von den 1940er-Jahren bis «weit ins vergangene Jahrzehnt» abdecken. Zwei Drittel der Konten seien erst nach dem Jahr 2000 eröffnet worden. Insgesamt sollen mehr als 100 Milliarden Franken darauf gelegen haben. Seit Sonntagabend berichtet ein Journalistenkollektiv unter dem Schlagwort «Suisse Secrets» darüber. Dazu gehören unter anderem die «New York Times», der «Guardian» in London und «Le Monde» in Paris. Gemäss der Berichterstattung hatten die Credit Suisse oder von ihr später übernommene Banken eine Reihe von heiklen Kunden. Laut der «Süddeutschen Zeitung» sind «brutale Machthaber, korrupte Politiker, Kriegsverbrecher und andere Kriminelle» aus aller Welt darunter. Namentlich genannt werden auch mehrere Staatschefs und Monarchen, wie der amtierende jordanische König Abdullah II, der 2021 verstorbene algerische Autokrat Abdelaziz Bouteflika oder der armenische Ex-Präsident Armen Sarkissian. Der frühere jordanische Premier Samir Rifai soll selbst dann noch ein CS-Konto eröffnet haben, als er nach Korruptionsvorwürfen bereits des Amtes enthoben worden war. Abdullah und Rifai versicherten gegenüber der SZ, dass es sich um legale Gelder handle. CS-Kunden waren angeblich auch Venezolaner, die in den USA wegen Korruption und Geldwäscherei verurteilt wurden. Weiter ein Dutzend ehemalige Geheimdienstchefs und ihre Familien. Den Männern werden teilweise Folterungen und andere gravierende Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

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Von Credit Suisse Group AG – <span class=”int-own-work” lang=”de”>Eigenes Werk</span>, CC BY-SA 3.0, Link

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