Dietmar Nietan zur AfD: Hier konnte man sehen, wie Nazis arbeiten

Am 6. April 1941 überfiel die deutsche Wehrmacht Griechenland. Als der Bundestag am Donnerstag daran erinnerte, versuchte die AfD, den Überfall mit der Finanzkrise vor zehn Jahren zu verbinden. Da platzte dem SPD-Abgeordneten Dietmar Nietan der Kragen. Wenn an die Verbrechen der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg erinnert wird, geht es meist um Polen oder die ehemalige Sowjetunion. Dass deutsche Soldaten auch in Griechenland grausame Verbrechen an der Zivilbevölkerung verübten und zahlreiche Jüdinnen und Juden deportiert und ermordet wurden, gerät schnell in Vergessenheit. Knapp 80 Jahre nach dem deutschen Überfall am 6. April 1941 hat der Bundestag am Donnerstag der Ereignisse gedacht. Die AfD-Fraktion nutzte das, um die Gräueltaten vor 80 Jahren mit den Ereignissen in der Finanz- und Schuldenkrise zu vergleichen. „Es geht nicht um den Zweiten Weltkrieg, sondern um das Hier und Heute“, behauptete der Abgeordnete Petr Bystron. Deutsche und Griechen hätten sich längst ausgesöhnt. (…) Dem nächsten Redner, Dietmar Nietan von der SPD, platze da der Kragen. „Wir haben sie hier gerade am Pult erlebt, die Herrenmenschen, die in ihrer gnadenlosen rechtsradikalen Ignoranz darüber entscheiden, ob sich das griechische Volk schon mit dem deutschen versöhnt hat“, sagte Nietan. Die Redner der AfD gingen mit ihren Forderungen über Beschlüsse des demokratisch gewählten griechischen Parlaments hinweg und stellten in einem „Zynismus, der menschenverachtend ist“, eine Verbindung her zwischen der Höhe möglicher Reparationszahlungen für den Zweiten Weltkrieg und Geldern aus der Euro-Krise.

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