Die Berliner AfD hat eine neue Führungsspitze gewählt. Knapp hat sich Kristine Brinker gegen die Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch durchgesetzt. Nachdem es in drei Wahlgängen praktisch ein Patt gab, stimmten beim vierten Anlauf 122 Delegierte für Brinker und 120 für von Storch. Die Berliner AfD wird künftig von Kristin Brinker geführt. Auf einem Parteitag in Paaren bei Berlin setzte sich die Finanzexpertin der Abgeordnetenhausfraktion am Samstag nur denkbar knapp und erst im vierten Wahlgang gegen die Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch durch. Nachdem es in drei Wahlgängen praktisch ein Patt gab, stimmten beim vierten Anlauf 122 Delegierte für Brinker und 120 für von Storch. Ein Delegierter lehnte beide Kandidatinnen ab, zwei enthielten sich. Das Votum entspricht einer Zustimmung von 50,2 Prozent für Brinker. Hätte sie nur eine Stimme weniger bekommen, hätte es nicht zur notwendigen Mehrheit gereicht (…) Brinker gilt schon seit längerem als innerparteiliche Gegnerin Pazderskis und war mit dem Anspruch angetreten, im Superwahljahr „frischen Wind“ in die Partei zu bringen. Sie wurde vom rechtsextremen Ex-„Flügel“ in der Partei unterstützt. Auch ihre neue Stellvertreterin Jeanette Auricht wurde mit Unterstützung der extremen Rechten gewählt. Brinker kündigte an, Gräben zu überwinden und alle Strömungen der AfD mit ins Boot nehmen zu wollen, um geschlossen in den Wahlkampf für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus und zum Bundestag am 26. September zu gehen. Gegenprotest vor Veranstaltungsort Vor dem Veranstaltungsort des Parteitags, einem Freizeitpark, versammelten sich vor Beginn des Parteitages etwa 100 bis 200 Menschen zu einem Gegenprotest, darunter Brandenburger Landespolitiker von SPD, Linken und Grünen. Dazu aufgerufen hatten das Bündnis gegen Rechts Falkensee, andere Initiativen aus der Region sowie linke Gruppen aus Berlin. Ein Sprecher des Bündnisses gegen Rechts wertete die Protestaktion als „starkes Zeichen gegen Hetze, Intoleranz und Rassismus“.
via rnd: Berliner AfD: Beatrix von Storch verliert Wahl zur Führungsspitze
siehe auch: Kristin Brinker zur neuen Berliner AfD-Chefin gewählt. Überraschung bei der Berliner AfD: Nicht das Duo von Storch / Pazderski führt künftig die Landespartei, sondern Kristin Brinker. Sie setzte sich beim Landesparteitag nach mehreren Wahlgängen denkbar knapp durch. (…) Neben der Wahl des neuen Landesvorsitzes beschäftigten die Delegierten des Parteitages auch die Parteifinanzen. Der Rechnungsprüfer der Berliner AfD, Sebastian Mack, wies dabei auf Probleme bei den Parteifinanzen hin. Die für die Buchhaltung eingesetzte Software sei nicht revisionssicher, sagte Mack. So sei in einem Fall eine Buchung im Nachhinein gelöscht worden und nicht mehr auffindbar. Zudem habe eine Stichprobe ergeben, dass mindestens zwei Belege fehlten. Auch seien ihm viele sogenannte Eigenbelege vorgelegt worden. Zwar gebe es keine Anhaltspunkte, dass jemand in die Kasse gegriffen habe. Aufgrund der Beleglage könne dies aber auch nicht ausgeschlossen werden. Ein Antrag von Mack, den 2018/2019 amtierenden Parteivorstand um den damaligen Vorsitzenden Georg Pazderski bis zur Klärung der Dinge nicht formal zu entlasten, wurde mit knapper Mehrheit abgelehnt. Schatzmeister Frank-Christian Hansel, der als parlamentarischer Geschäftsführer auch für die Finanzen der Fraktion im Abgeordnetenhaus zuständig ist, wies die Ausführungen Macks und Kritik an seinem eigenen Wirken zurück. Hansel vermutete hinter dem Vorgang eine politische Kampagne, mit der er als Vorstandskandidat “abgeschossen” werden solle.