Der frühere NPD-Kommunalpolitiker Maik Schneider ist wegen eines Brandanschlags auf eine als Flüchtlingsunterkunft vorgesehene Sporthalle rechtskräftig zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Das hat der Bundesgerichtshof in Karlsruhe bestätigt. Der frühere Politiker der rechtsextremen NPD, Maik Schneider, ist rechtskräftig zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Die Strafe ist wegen eines Brandanschlags auf eine Turnhalle in Nauen verhängt worden. Die Halle war als Flüchtlingsunterkunft vorgesehen. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe bestätigte mit dieser Entscheidung vom Donnerstag, 25. Februar, weitgehend ein Urteil des Landgerichts Potsdam aus dem Oktober 2019. Nur bei der Bildung der Gesamtstrafe wurden Fehler gemacht. Dieser Punkt muss in Potsdam noch korrigiert werden (Az. 3 StR 204/20). Das Landgericht war zu der Überzeugung gelangt, dass Schneider (heute 34) im August 2015 mit Komplizen eine Sporthalle in Nauen (Havelland) in Brand gesetzt hatte. Dort sollten vorübergehend etwa 150 Flüchtlinge untergebracht werden. Die Halle brannte aus. Der Wiederaufbau kostet laut BGH rund 3,9 Millionen Euro. Im Februar 2015 hatte Schneider, der damals zu den führenden Köpfen der rechten Szene in Nauen zählte, mit mindestens 50 Gleichgesinnten die Unterbrechung einer Stadtverordneten-Versammlung erzwungen. Die Gruppe hatte gegen eine Fensterfront des Versammlungsraums geschlagen und Parolen gebrüllt.
Außerdem soll Schneider mit Komplizen das Auto eines Mannes aus Polen demoliert und angezündet haben, über den es Gerüchte wegen angeblichen Kindesmissbrauchs gab.

via lr online: Brandanschlag in Brandenburg – Ex-NPD-Politiker zu Haftstrafe verurteilt