Doch kein Rechtsterrorist? Felix F. (22) wurde vom Vorwurf der Anschlagsplanung freigesprochen. War es nur die zynische Prahlerei eines psychisch kranken Außenseiters? Das Landgericht Hildesheim sprach am Donnerstag überraschend einen 22-jährigen Rechtsradikalen frei, der in einem Chat einen Anschlag auf eine Moschee angekündigt hatte. Es sei nicht sicher festzustellen, ob der Angeklagte Felix F. (22) diesen Plan tatsächlich umsetzen wollte, so das Gericht in seiner Urteilsbegründung. Die Staatsanwaltschaft hatte dem arbeitslosen Hauptschulabbrecher u.a. die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und Terrorismusfinanzierung vorgeworfen. Laut Anklage wollte F. Rache für muslimische Anschläge nehmen und bei einem Angriff mindestens 20 Muslime töten, um damit zur „Legende“ werden. Im Mai 2020 teilte er in einem Chat mit, dass er bewaffnet vor einer Moschee stehe. Dabei erwähnte er auch den Anschlag auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch im März 2019 (51 Tote, 50 Verletzte). Ein Chat-Teilnehmer alarmierte die Polizei. Ein Spezialeinsatzkommando stürmte F.s Wohnung. Ermittler fanden u.a. zwei Armbrüste, Pfeile und vier Messer. Auf seinem Laptop hatte der 22-Jährige Hitlers „Mein Kampf“ gespeichert. Im Prozess beteuerte Felix F., dass seine Drohung „mehr ein Witz” gewesen sei. „Ich hatte nie vor, einen Anschlag zu begehen.” Und weiter: „Übers Internet sagt man manchmal Dinge, die man sonst nicht sagt…“

via bild: Er kündigte Anschlag auf Moschee anRechtsradikaler freigesprochen