#AfD-#Stadtrat kneift vor #Gericht – #schauhin #betrüger #feigling #hetzer

Kommt er oder kommt er nicht? Diese Frage stellt sich Prozessbeobachtern inzwischen jedes Mal, wenn der Name Thomas Prinz auf dem Terminplan des Strafgerichts erscheint. Zu oft hatte der Freitaler, der für die AfD im Stadtrat sitzt, in der Vergangenheit mit ärztlichen Attesten seine Abwesenheit vor Gericht begründet. Am Donnerstag sollte er sich abermals wegen Betrugs verantworten. Um es vorweg zu nehmen – er erschien mal wieder nicht. Seine Anwältin Theresa Beyer dagegen war da. Welche Entschuldigung brachte sie dieses Mal vor? Erst einmal gar keine. Stattdessen kam sie auf einen Antrag auf Verlegung der Hauptverhandlung zu sprechen. Gestellt hatte Prinz’ Anwältin diesen, weil sich ihr Mandant zu einer ärztlichen Untersuchung begeben musste. (…) Stadtrat Prinz und seine Arztbesuche, die zufällig immer mit Verhandlungsterminen kollidieren – es ist eine unendliche Geschichte. Und je mehr sie sich hinzieht, desto mehr wird sie zur Belastung für alle Beteiligten: Die Staatsanwältin rollt genervt mit den Augen, der Richter denkt sich seinen Teil, die Zeugen schütteln den Kopf und präsentieren die nächste Rechnung für ihre Auslagen.
Straftat liegt schon vier Jahre zurück. Um an den Anfang der Gesichte zu gelangen, muss man mittlerweile weit zurückblicken. Im November 2016 soll Prinz spätabends nahe der Kegelbahn hinter dem Stadion des Friedens in Freital von Migranten, wahrscheinlich Arabern, zusammengeschlagen worden sein. So zumindest hat er es der Polizei erzählt, wo er kurze Zeit nach dem Überfall Anzeige erstattete. Unglücklicherweise sei ihm dabei sein Tablet gestohlen worden, gab er den Beamten zu Protokoll. Die Staatsanwaltschaft ermittelte und stieß auf einen ähnlichen Fall vom Oktober 2014. Auch damals erstattete Prinz Anzeige wegen eines Raubüberfalls, der sich angeblich nahe der Hinterstraße in Freital-Deuben zutrug. Und auch dabei kam – angeblich – sein Tablet abhanden. Allerdings waren beide Geräte gar nicht gestohlen – die Polizei fand sie in Prinz’ Wohnung bei einer Hausdurchsuchung Monate nach Überfall Nummer zwei. Die Versicherungssumme für beide Tablets hatten Prinz und seine Lebensgefährtin dennoch kassiert. Betrug und Vortäuschen von Straftaten nennt man das juristisch. (…) Und Stadtrat Prinz? Der Prozess dürfte ihm kaum zu mehr Ansehen verhelfen. Denn es ist nicht sein einziger Zusammenstoß mit der Justiz. Bereits im Sommer 2019 stand er vor dem Amtsgericht Meißen. Damals ging es um einen Vorfall auf der Autobahn, als Prinz einen anderen Fahrer zum Halten gezwungen und sich als Polizist abgegeben hatte. In dem Zusammenhang wurde öffentlich bekannt, dass der AfD-Mann, der sich im Wahlkampf 2019 als Gerichtsmediziner präsentiert hatte, lediglich als Fahrer und Träger in einem Bestattungsunternehmen gearbeitet hatte. Allerdings auch als Mann mit illustrer Vergangenheit. Bereits mehrmals stand er vor deutschen Gerichten und wurde verurteilt, unter anderem wegen Zuhälterei, schweren Raubes, gewerbsmäßiger Steuerhinterziehung und Fahrens ohne Führerschein. Das war in den Neunziger- und Anfang der Zweitausenderjahre.

via sächsische: AfD-Stadtrat kneift vor Gericht