Die Moderatorin Barbara Schöneberger hat sich in einem Brief an den Zentralrat Deutscher Sinti und Roma für ihre heftig kritisierte antiziganistische Äußerung bei der Preisverleihung des Deutschen Radiopreis entschuldigt. Der Zentralrat hat ihre Entschuldigung angenommen, wies jedoch in einem Antwortschreiben auf die Tragweite der von der Moderatorin leichtfertig dahin gesprochenen Äußerung hin. Auch der Intendant des Norddeutschen Rundfunk (NDR) Joachim Knuth wandte sich mit einem Brief an den Zentralrat, in dem er sein Bedauern darüber ausdrückte, dass die Gefühle der Sinti und Roma verletzt worden sind. In einer ersten Reaktion unmittelbar nach der Sendung hatte der NDR die Kritik an der Aussage von Barbara Schöneberger und deren antiziganistischen Gehalt heruntergespielt und bagatellisiert. In einem an den Zentralratsvorsitzenden Romani Rose persönlich adressierten Brief bittet Barbara Schöneberger ihn und alle Sinti und Roma, die sich von ihrer Aussage beleidigt gefühlt haben, um Entschuldigung. Romani Rose hat diese Entschuldigung für den Zentralrat angenommen. In seiner Antwort an Barbara Schöneberger wies er allerdings darauf hin, dass sie mit Ihrer leichtfertig dahin gesprochenen Aussage, bezogen auf die angebliche Wohnsitzlosigkeit von Sinti und Roma, ein Jahrhunderte altes und tiefsitzendes Klischee bedient habe. Gerade an solche Klischees würden Vorurteile andocken, vor allem, wenn Sie durch Personen des öffentlichen Lebens verbreitet werden. Besonders in der heutigen Zeit, in der antiziganistische Denkmuster und rechtspopulistische Positionen wieder erstarken, würden solche Aussagen zu Lasten von Minderheiten gehen, was in der deutschen Geschichte immer zu schmerzhaften Erfahrungen geführt habe.
via zentralrat deutscher sinti und roma: Barbara Schöneberger und Intendant des NDR entschuldigen sich für antiziganistische Äußerung bei der Verleihung des Deutschen Radiopreises