Die Proteste gegen die Corona-Politik haben für Aufregung in Berlin gesorgt. Mehrfach eskalierte die Lage. Zahlreiche Menschen versuchten, den Reichstag zu stürmen. “Beschämend” und “ekelhaft” nannten Politiker den Angriff. Rechtsextreme und Reichsbürger neben Impfgegnern und Familien: Auf Berlins Straßen demonstrierten am Samstag laut Polizei bis zu 38.000 Gegner der Corona-Politik der Bundesregierung. Mehrfach eskalierte die Lage. Vor der russischen Botschaft kam es zu Auseinandersetzung zwischen Polizei und Demonstranten. Am Abend versuchte eine Gruppe von Protestlern, den Reichstag zu stürmen. Das sorgte für heftige Kritik. “Das Reichstagsgebäude ist die Wirkungsstätte unseres Parlaments und damit das symbolische Zentrum unserer freiheitlichen Demokratie. Dass Chaoten und Extremisten es für ihre Zwecke missbrauchen, ist unerträglich. Ich danke der Polizei, dass sie uns heute schnell und konsequent davor bewahrt hat”, sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer der “Bild am Sonntag”. “Der Staat muss gegenüber solchen Leuten mit null Toleranz und konsequenter Härte durchgreifen.” Der Grünen-Abgeordnete Konstantin von Notz erklärte: “Teilnehmer einer Demonstration zu der auch AfD und NPD mobilisierten, haben versucht den Reichstag zu stürmen. Reichskriegsflaggen bestimmen das Bild vor dem Gebäude. #Sommer2020 Es ist einfach nur ekelhaft und zum schämen.” (…) Zuvor war eine Gruppe von Demonstranten mit schwarz-weiß-roten Reichsflaggen auf die Treppe des Reichstags gestürmt. Zunächst nur wenige Polizisten stellten sich ihnen noch in den Weg. Später setzten die Beamten Pfefferspray ein, es kam zu Rangeleien. “Wir können nicht immer überall präsent sein, genau diese Lücke wurde genutzt, um hier die Absperrung zu übersteigen, zu durchbrechen, um dann auf die Treppe vor dem Reichstag zu kommen”, erklärte Polizeisprecher Thilo Cablitz.
via tagesschau: Protest gegen Corona-Politik Entsetzen über Eskalation am Reichstag