Rassismus-Vorwurf gegen Bayern-Trainer:Viele Fragen sind noch offen

Der FC Bayern löst den Vertrag mit einem Jugendtrainer auf, der Spieler rassistisch beleidigt haben soll. Damit ist der Sachverhalt aber längst nicht abgeschlossen. Während der FC Bayern in Lissabon am historischen Erfolg arbeitet, das Finalturnier der Champions League zu gewinnen, könnte die Gemütslage daheim kaum gegensätzlicher sein – jedenfalls im Nachwuchsleistungszentrum des Rekordmeisters, dem sogenannten Campus. Die “zugrundeliegenden Sachverhalte” des Eklats um Rassismusvorwürfe würden “weiter untersucht”, so stand es in einer kurzen Mitteilung des Klubs am Montagabend. Diese Untersuchungen dürften umfangreich sein. Im ersten Satz der nur drei Sätze langen Erklärung stand das, was schon seit Tagen erwartet worden war: Der FC Bayern und ein Jugendtrainer, namentlich nicht genannt, “haben ihr Arbeitsverhältnis einvernehmlich aufgelöst”. (…) Doch die Trennung als erste kommunizierte Konsequenz beantwortet noch so gut wie keine Fragen zum Sachverhalt. Sie sei “das erste Ergebnis einer derzeit stattfindenden internen Untersuchung am Campus des FC Bayern München”, teilt der Klub mit. Die protokollierten Chats fanden im Jahr 2018 statt, in einer Whatsapp-Gruppe mit wechselnder Besetzung und Größe, in der sich Übungsleiter und Scouts austauschten. Zu den ungeklärten Fragen gehört, ob die Campus-Leitung oder gar die Vereinsführung über die massiv rassistischen und homophoben Bemerkungen informiert wurden. In den Chats, auf einem inzwischen gesperrten Twitter-Account veröffentlicht, ist nicht zu sehen, dass sich jemand an der Ausdrucksweise störte. Es heißt, der Sprachgebrauch des Trainers sei hinlänglich bekannt gewesen. Und lange vor der Veröffentlichung der Chats lagen dem Verein drei anonyme Beschwerdebriefe über den Trainer vor.

via sz: Rassismus-Vorwurf gegen Bayern-Trainer:Viele Fragen sind noch offen