Im Prozess um den Mordfall Walter Lübcke hat der Hauptangeklagte Stephan Ernst vor Gericht den tödlichen Schuss auf Kassels Regierungspräsidenten eingeräumt. Gleichzeitig belastete Ernst den Mitangeklagten Markus H., der ebenfalls am Tatort gewesen sei und eine entscheidende Rolle gespielt habe. Der Kasseler Regierungspräsident Lübcke war im Juni 2019 auf der Terrasse seines Wohnhauses im Landkreis Kassel getötet worden. Ernst muss sich wegen der Tat vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgericht Frankfurt verantworten. Der Generalbundesanwalt wirft ihm rechtsextremistische Motive vor. Der zweite Angeklagte, Markus H., wird der Beihilfe beschuldigt. Dass H. mit am Tatort war, hatten die Ermittler Ernst in einer früheren Aussage nicht abgenommen. H. sei in einer schwierigen psychischen Phase von Ernst sein “Mentor” gewesen, ließ der Hauptangeklagte nun erklären: “Er hat mich radikalisiert und aufgehetzt.” Demnach war H. es, der Lübcke als Ziel ins Spiel brachte. Bei Schießübungen habe H. eine Zielscheibe mit dem Bild von Angela Merkel gehabt und erklärt, dass er auch eine Zielscheibe von Lübcke machen wolle. Im Gegensatz zur Kanzlerin “sei Lübcke jemand, an den man rankommen könnte”. Zudem habe H. den Regierungspräsidenten als “Volksverräter” bezeichnet.
via badische zeitung: Rechtsextremist gesteht den Mord an Walter Lübcke