Ein Redakteur wollte wissen, was mit seinem Bild geschieht – und fand sich auf allerlei Plattformen wieder. Der Journalist Gunnar Krupp wollte wissen, was eigentlich passiert, wenn er ein Stockfoto von sich selbst ins Netz stellt. Für das vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) produzierte Format “Strg_F” lud er also ein Foto auf der Plattform Pixabay hoch, auf der es möglich ist, Bilder kostenlos anzubieten – und konnte sich bald darauf bei verschiedensten Plattformen wiederfinden. Beispielsweise wird er als Badminton-Profi dargestellt, mit dem ein Interview geführt wird, als Werbesujet für Tees mit potenzsteigender Wirkung, aber auch als pädophiler Straftäter. In einem weiteren Video recherchierte er Monate nach der ersten Veröffentlichung die weiteren Verwendungszwecke – und fand sich etwa als Profilbild auf Tinder und bei Youtube-Nutzern wieder. Oder aber auf einem Buchcover – und als Gesicht einer Werbung im “Handelsblatt”. Dabei zeigt Krupp, wie wenig Kontrolle man als Nutzer darüber hat, wie ein Bild verwertet wird, wenn es einmal im Netz angeboten wird. Ein berühmtes Beispiel dafür ist der ungarische Elektroingenieur András Arató. Ein Fotograf hatte vor zehn Jahren Urlaubsfotos des Mannes im Netz entdeckt und ihn gefragt, ob er für ein paar Stockfotos zur Verfügung stehen würde.
via standard: Experiment: Journalist testet, was das Netz mit seinem Stockfoto macht