In Zeitz haben Unbekannte sämtliche Stolpersteine gestohlen, die an das Schicksal der Juden erinnern, die zur NS-Zeit deportiert wurden. Der Burgenlandkreis sammelt Spenden für neue Steine. In Zeitz wurden sämtliche Stolpersteine gestohlen. Für Hinweise wurde eine Belohnung von 1.000 Euro ausgesetzt. Neue Stolpersteine sollen durch Spenden finanziert werden. In Zeitz im Burgenlandkreis haben Unbekannte seit Freitag insgesamt zehn Stolpersteine gestohlen. Das hat die Polizei MDR SACHSEN-ANHALT mitgeteilt. Der Staatsschutz habe Ermittlungen aufgenommen, da ein antisemitischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden könne. Mit den Stolpersteinen wird an das Schicksal der Menschen erinnert, die während der NS-Zeit verfolgt, vertrieben oder in Konzentrationslagern ermordet wurden. Die im Boden verlegten Messingplatten tragen die Namen der NS-Opfer und sind auf den Gehwegen vor ihren letzten Wohnhäusern eingelassen. Laut dem Landtagsabgeordneten für Zeitz, Sebastian Striegel (Grüne), zeigt die Tat, dass in der Gesellschaft Antisemitismus grassiert. Striegel erklärte, er setze in Absprache mit dem Zeitzer Bündnis für Vielfalt und Demokratie sowie der Initiative Stolpersteine für Zeitz eine Belohnung von insgesamt 1.000 Euro für Hinweise aus, die zur Ergreifung der Täter sowie zur Rückgabe des Diebesguts führen.Die Linken-Fraktionsvorsitzende Eva von Angern bezeichnete den Diebstahl als “abscheulich”. Besonders perfide ist Angern zufolge, dass die Tat zeitlich mit dem Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel zusammenfiel.
via tagesschau: Erinnerung an Juden-Verfolgung Sämtliche Stolpersteine in Zeitz gestohlen
siehe auch: Antisemitismus in Sachsen-Anhalt :Stolpersteine in Zeitz gestohlen Unbekannte haben am Jahrestag des Hamas-Massakers die zehn Gedenksteine herausgerissen, die in Zeitz an NS-Opfer erinnern. Der Staatsschutz ermittelt. Unbekannte haben die zehn Stolpersteine in der Stadt Zeitz herausgerissen und mitgenommen. Die Steine erinnerten an jüdische Opfer der deutschen NS-Diktatur. Ihr Fehlen wurde in der Stadt im Süden Sachsen-Anhalts am Montag entdeckt, also am 7. Oktober, genau ein Jahr nach dem Massenmord der Hamas in Israel. Beobachter:innen vermuten einen Zusammenhang. Die Initiative Stolpersteine Zeitz und die Zeitzer Bürgermeisterin Kathrin Weber haben Strafanzeige erstattet. Laut Polizei ist bislang allerdings unklar, wann die Steine genau verschwanden. Weil es sich offenbar um ein politisches Motiv handle, ermittelt nun der Staatsschutz. Der Vorsitzende des Landesverbandes jüdischer Gemeinden in Sachsen-Anhalt, Max Privorozki, klingt ernüchtert. „Es ist ein weiteres Beispiel, dass Antisemitismus keine Grenzen kennt.“ Der 7. Oktober sei seit dem Pogrom in Israel im vergangenen Jahr ein wichtiges Datum im Judentum. Übergriffe und Anschläge seien an solchen Daten „leider nichts Neues“, sagt er.