Rassismus in Großbritannien – Polizei verhaftet Teenager nach Auto-Attacke – #terror

Zehn Tage nachdem zwei Jugendliche einen schwarzen Musiker in Bristol attackierten und schwer verletzten, wurden die Täter gefasst: Sie sind 18 Jahre jung. Das Opfer hatte Glück, den Angriff zu überleben. Die britische Polizei hat zwei Männer festgenommen, die am 22. Juli aus rassistischen Motiven einen Schwarzen absichtlich angefahren haben sollen. Der 21-Jährige aus Bristol hatte dabei schwere Verletzungen erlitten, darunter Knochenbrüche an den Beinen und im Gesicht. Zahlreiche Zeugen des Vorfalls berichteten, dass aus dem Auto der beiden 18-jährigen Verdächtigen rassistische Sprüche zu hören gewesen seien. Die Täter flohen nach der Attacke. Nach Einschätzung der Ärzte wird es mehr als ein halbes Jahr dauern, bis das Opfer gesund ist. Im Gesicht wird der 21-Jährige, der selbst im Gesundheitswesen arbeitet und nebenbei auch als Musiker bekannt ist, deutliche Narben behalten: Für die Restauration seiner Gesichtszüge, die durch Rollsplitt und Glassplitter, einen gebrochenen Wangenknochen und einen Nasenbeinbruch nötig wurde, brauchte er einen plastisch-chirugischen Eingriff. Die Ärzte waren noch nicht in der Lage, alle Steine und Glassplitter aus dem Gewebe zu entfernen. Für ihn wurde eine Spendenseite errichtet, die auch von der Band Massive Attack aus Bristol unterstützt wurde. Bis Sonntag kamen mehr als 40.000 Pfund (über 44.000 Euro) zusammen. Die beiden 18-Jährigen Täter wurden am Samstag festgenommen. Ihr Fahrzeug wird laut Polizei auf Spuren untersucht. Der Vorfall geschah am 22. Juli, als der 21-Jährige nach seiner Arbeit zur Bushaltestelle ging.

via spiegel: Rassismus in Großbritannien Polizei verhaftet Teenager nach Auto-Attacke

siehe auch: ‘I’m scarred for life’: NHS worker targeted in racist hit-and-run attack in Bristol. The 21-year-old was struck after finishing work at Southmead Hospital in Bristol, as two men shouted racial abuse at him. An NHS worker targeted in a racially aggravated hit-and-run attack says he has been left scarred for life and is afraid for his safety. The 21-year-old was attacked as he walked to a bus stop after finishing work at Southmead Hospital in Bristol on Wednesday afternoon. (…) Witnesses told police that a dark blue Honda Accord was deliberately driven at K before two men shouted racial abuse at him and then ran from the car. “People came to help me off the wall I was on and I just remember bleeding,” K said; Two arrested over ‘racially aggravated hit and run’ in Bristol. Police treating incident as attempted murder after NHS worker suffered multiple injuries (…) The two 18-year-old suspects were arrested on Saturday morning and are currently in police custody, the force confirmed. The vehicle involved in the incident has been seized and police are awaiting the results of a forensic examination that was carried out on it, a force spokesman said.

Help raise money – Spendenkampagne

18-Jähriger bepöbelt Passanten und Polizei mit verfassungsfeindlichen Parolen – #schauhin #leitkultur #Thüringen #gotha

Der Jugendliche hielt sich mit Freunden in einer Parkanlage in Gotha auf. Dort nahm ihn die Polizei fest. Ein 18-Jähriger soll laut Polizei am Mittwoch, gegen 17.55 Uhr, in einer Parkanlage am Philosophenweg mehrfach verfassungsfeindliche Parolen geäußert haben. Er befand sich in einer Gruppe von etwa 15 Personen. (…) Die Polizei konnte Teile der Gruppe kontrollieren. Auch vor den Beamten hielten die Äußerungen des 18-Jährigen an. Er wurde in Unterbindungsgewahrsam genommen.

via thüringer allgemeine: 18-Jähriger bepöbelt Passanten und Polizei mit verfassungsfeindlichen Parolen

Keine #Haftbefehle nach rassistischer #Attacke in #Erfurt – #schauhin #terror #rosenaufdenweggestreut

Die Staatsanwaltschaft hat nach dem rassistisch motivierten Angriff auf drei Männer aus Guinea in Erfurt keine Haftbefehle gegen Tatverdächtige erlassen. Es lägen keine Haftgründe vor, begründete ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Erfurt am Sonntag in Erfurt die Entscheidung. Die Staatsanwaltschaft hat nach dem rassistisch motivierten Angriff auf drei Männer aus Guinea in Erfurt keine Haftbefehle gegen Tatverdächtige erlassen. Es lägen keine Haftgründe vor, begründete ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Erfurt am Sonntag in Erfurt die Entscheidung. Haftgründe seien unter anderem Flucht- oder Verdunklungsgefahr.

via kurier: Keine Haftbefehle nach rassistischer Attacke in Erfurt

siehe auch: Mehrere Verletzte in Erfurt – #Rassismus? Zehn Deutsche attackieren Ausländer – #terror #leitkultur #prügelnazi. In Thüringens Landeshauptstadt ist es zu einer brutalen Attacke gekommen. Eine Gruppe von zehn Personen griff Ausländer an. Die Polizei vermutet ein Hassverbrechen. Zwei Ausländer sind in Erfurt bei einer offenbar rassistischen Tat verletzt worden. Aus bislang ungeklärter Ursache attackierten etwa zehn Deutsche am frühen Samstagmorgen eine “dreiköpfige Gruppe ausländischer Mitbürger”, wie die Polizei mitteilte. Zwei von ihnen wurden verletzt, ein Opfer davon schwer; Zwölf Neonazis prügeln drei Afrikaner zusammen. Der Überfall ereignete sich im Erfurter Plattenviertel Herrenberg. Sie wurden in Erfurt brutal angegriffen – junge Männer, die aus einem afrikanischen Land stammen. Nach ersten Ermittlungen der Polizei handelt es sich um einen rassistisch motivierten Übergriff. Die Täter waren deutlich in der Überzahl und scheinen aus der rechten Szene zu kommen. Drei Männer aus Guinea sind in Erfurt Opfer eines rassistischen Angriffs geworden. Zwei der Männer wurden verletzt, einer von ihnen schwer, wie die Polizei mitteilte. Demnach war der Zustand des Schwerverletzten zeitweise „kritisch“. (…) Die Landtagsabgeordnete der Linken, Katharina König-Preuss, sprach von einer vermehrten Aktivität von Neonazis. Es sei bereits der zweite massive Neonazi-Übergriff in Erfurt innerhalb weniger Wochen, erklärte sie. Der III. Weg bietet ihren Angaben zufolge Kampfsporttraining für militante Neonazis sowie für Kinder und Jugendliche an. „Das Ziel ist, wie sich heute Nacht erneut zeigte, Menschen zu verletzen und eine Atmosphäre der Angst zu schaffen“, äußerte König-Preuss, die Sprecherin für Antifaschismus und Antirassismus der Fraktion ist. Es sei an der Zeit, dem Einhalt zu gebieten. Ein Verbotsverfahren gegen Den III. Weg sei überfällig.

Rechtsextreme #Gewalt – Eltern von #Linken-Politikerin #Nagel wurden Opfer eines #Anschlags – #terror #burschenschaftGermania

2015 wurde auf die Eltern der Linkenpolitikerin Juliane Nagel ein Anschlag verübt. Ermittlungen der Polizei blieben ergebnislos. Jetzt gibt es Hinweise, die zu einem Mitglied der Burschenschaft “Germania” führen sollen. Die Eltern der sächsischen Landtagsabgeordneten Juliane Nagel (Die LINKE) sind im Herbst 2015 Opfer eines Anschlages geworden. Den Vorfall schilderte die Politikerin jetzt erstmals dem MDR-Magazin “exakt”. Ziel der Attacke war demnach das elterliche Privathaus am Stadtrand von Leipzig: “Der Stein hat auch das Fenster des Wohnzimmers quasi durchschlagen und ist im Innenraum gelandet. Und wir können eigentlich froh sein, dass da gerade sich niemand aufgehalten hat. Sonst hätte auch Schlimmeres passieren können. Ich kann mich noch gut erinnern, dass meine Eltern natürlich unheimlich beunruhigt waren, dass da auch große Angst in der Folge dieses Anschlages geherrscht hat.” Aus Sorge um ihre Familie hatte die Linken-Politikerin den Anschlag bislang nicht öffentlich gemacht. Das Ermittlungsverfahren wurde damals eingestellt, weil die Polizei keine Tatverdächtigen ermitteln konnte. Neue Brisanz erhält der Vorfall durch jetzt bekannt gewordene, interne E-Mailwechsel der Leipziger Burschenschaft “Germania”. Nach Recherchen von “exakt” schlug ein sogenannter “Alter Herr” im März 2015 vor, gegen die Mutter der Linkenpolitikerin vorzugehen. Zitat aus den “exakt” vorliegenden Chat-Protokollen: “Es wird höchste Zeit, dass die Kutsche mal zurück zu Frau J. Nagel fährt. Und wenn dieses Drecksvieh nicht zu schnappen ist, gibt es ja noch die alte … Mutti … Nagel. Vielleicht findet der eine oder andere Stein seinen Weg in ihre Buchhandlung.”

via mdr: Rechtsextreme Gewalt Eltern von Linken-Politikerin Nagel wurden Opfer eines Anschlags

NAZI-SCHMIEREREIEN – #Hakenkreuze sind noch immer auf Dach in #Neubrandenburg sichtbar

Im Falle der rechtsextremen Schmierereien auf der Halle des Berufsausbildungszentrums gibt es neue Erkenntnisse. Wann der Eigentümer das Dach reinigt, ist unklar. Die Hakenkreuz- und Runenschmierereien auf dem Dach der Veranstaltungshalle vom Berufsausbildungszentrum in Neubrandenburg sind noch nicht verschwunden. Das teilte Polizeisprecherin Nicole Buchfink am Dienstag auf Nordkurier-Nachfrage mit. Die Ermittlungen dauern an, so Buchfink.
Keine Frist für den Eigentümer der Halle (…) Auch der Eigentümer der Halle wurde erreicht. Er wird eine Beseitigung der Schmierereien veranlassen. Eine Frist wurde dem Eigentümer hierfür jedoch nicht gesetzt.

via nordkurier: NAZI-SCHMIEREREIEN – Hakenkreuze sind noch immer auf Dach in Neubrandenburg sichtbar

Erneuter #Brandanschlag im Bremer Umland: Jedes Mal #Hakenkreuz-Schmierereien – #terror

Schon wieder brennt ein syrisches Restaurant in der Nähe von Bremen. Und wieder schmieren die Brandstifter*innen ein Hakenkreuz an die Wand. Das syrische Restaurant „Hexen Keller“ in der niedersächsischen Gemeinde Gnarrenburg, die zum Landkreis Rotenburg gehört, hat auf unbestimmte Zeit geschlossen. In der Nacht vom 22. auf den 23. Juli fiel es einem Brandanschlag zum Opfer. Unbekannte waren gewaltsam in das Restaurant eingedrungen und hatten einen Brand gelegt. Im Eingangsbereich schmierten die Brandstifterinnen ein großes Hakenkreuz an die Wand. Das Inventar verbrannte. Wer diesen Brand gelegt hat, hat auch die Bewohnerinnen des Hauses gefährdet, die über den Räumlichkeiten wohnen. Diese bemerkten das Feuer gegen 2.30 Uhr am Donnerstag und alarmierten Feuerwehr und Polizei. Niemand wurde verletzt. Aber das Restaurant ist vorerst nicht zu gebrauchen. (…) Es ist nicht der erste Anschlag in der Nähe von Bremen, bei dem in diesem Jahr ein rechtsextremer Hintergrund zu vermuten ist. Im Februar wurde ein Restaurant in Syke, Landkreis Diepholz, Ziel eines ähnlichen Brandanschlages. Ebenfalls im Februar wurde ein Brandanschlag auf das linke Jugendzentrum „Friese“ in Bremen verübt. Außerdem kam es zu mehreren Vorfällen im Büro der Bremer Linkspartei, bei denen eindeutig rechtsextreme Aufkleber gefunden wurden. Laut Rolf Meyer, dem Sprecher der Polizei im Landkreis Rotenburg, hat die Polizei ein „Symbol“ aufgefunden. Auf Nachfrage bestätigt er, dass es sich dabei um ein seitenverkehrtes Hakenkreuz handelt, weshalb die Polizei eine politische, „rechtsmotivierte Tat“ nicht ausschließt. Der Staatsschutz wurde eingeschaltet, die Polizei ermittelt wegen versuchter schwerer Brandstiftung. Drohungen gegenüber den Restaurantbetreiber*innen habe es seines Wissens nicht gegeben, sagt Meyer.

via taz: Erneuter Brandanschlag im Bremer Umland: Jedes Mal Hakenkreuz-Schmierereien

#Prozess gegen #Halle-#Attentäter – Spendable Scharfmacher – #terror

Terrorprozess in Magdeburg: Halle-Attentäter erhielt ideologische und finanzielle Anreize via Internet. Die Verbrechen der 2011 sich selbst enttarnten rechtsterroristischen Zelle »Nationalsozialistischer Untergrund«, der Mord an Walter Lübcke 2019, der rassistische Anschlag in diesem Jahr mit zehn Todesopfern in Hanau: Mit dem antisemitischen Attentat in Halle an der Saale haben diese und weitere Bluttaten etwas gemeinsam. Polizei, Justiz und Politik halten gerne an der Theorie vom verwirrten Einzeltäter fest. Doch als Rückendeckung agiert ein internationales faschistisches Netzwerk, das vor allem über das Internet mit rassistischen Verschwörungsmythen zu Taten anspornt. Ahnten oder wussten andere Neonazis vorab von dem Vorhaben des Rechtsterroristen Stephan Balliet, die Synagoge in Halle an der Saale anzugreifen und »so viele Juden wie möglich [zu] töten«? Die Aussagen des Angeklagten vor dem Oberlandesgericht Sachsen-Anhalt legen das nahe. Demnach fühlte er sich durch die von Faschisten im Internet verbreitete Wahnidee eines »gesteuerten Bevölkerungsaustauschs« zu den Morden angespornt. Und er räumte ein, auch Geld aus der rechten Szene erhalten zu haben. Zunächst erklärte der geständige Attentäter, er habe keine realen Freunde und beschäftige sich vor allem »mit Internet«. Doch am zweiten Verhandlungstag sprach er mehrmals von »meinen Leuten«. Ihnen gegenüber fühle er sich als »Versager«, weil seine selbstgebauten Waffen nicht richtig funktioniert hätten. Dies habe ihn gehindert, in die Synagoge einzudringen und mehr Menschen zu töten. Auch sein Plan, später eine Moschee oder Muslime anzugreifen, sei deshalb missglückt, sagte er. Die Terrorpläne habe er schon seit Jahren gehegt. Der Angeklagte sagte, er habe im Jahr 2015 »endgültig begriffen, dass das deutsche Volk wirklich ausgetauscht werden soll«. Da habe er angefangen, sich zu bewaffnen. Ein Jahr später habe er dann versucht, selbst Waffen zu bauen. Material und Anleitung dafür fand er im Internet. Auf Nachfragen von Nebenklageanwälten wollte er zuerst nicht sagen, in welchen Internetforen er aktiv war. Er werde dazu nichts sagen, weil er »meine Leute schützen« wolle. »Ich schwärze keinen an«, so der Angeklagte. Dann nannte er schließlich doch das Imageboard »8chan«. Auf Imageboards können Nutzer anonym Inhalte hochladen, die nach einiger Zeit automatisch wieder gelöscht werden. »8chan« wurde vergangenes Jahr wegen gewaltverherrlichender und faschistischer Inhalte vom Netz genommen. Dort hatten vor Balliet mehrere andere Rechtsterroristen bereits ihre Taten angekündigt, darunter der Christchurch-Massenmörder Brenton T. Dessen dort veröffentlichtes »Manifest« habe Balliet begeistert gelesen. Auch darin dominiert ein Tatmotiv: Der Mythos vom »großen Austausch«.
Schließlich räumte der Angeklagte ein, dass ein Moderator von »8chan« ihm 0,1 Einheiten der Kryptowährung Bitcoins überlassen habe, welche er in 1.000 Euro umgetauscht habe. Wofür das Geld gedacht war und ob Balliet es für Waffen, Ausrüstung und die weitere Planung seines Mordanschlages in Halle nutzte, ließ er offen. Auch hier führte er zur Begründung wieder den Schutz seiner Leute an. Letztere haben mutmaßlich auch dazu beigetragen, das vom Attentäter selbst gefilmte und live auf der für Videospieler entwickelten Onlineplattform Twitch übertragene Tatvideo weiterzuverbreiten. Laut Anklage machte der Direktlink auf die Übertragung sofort die Runde in rechten Kanälen, etwa beim Messengerdienst Telegram. In einer sehr kurzen Zeitspanne bis zur Löschung durch Twitch sahen rund 2.200 Menschen dem Rechtsterroristen beim Morden zu.

via jw: Prozess gegen Halle-Attentäter – Spendable Scharfmacher

Halle Synagoge Tür (01).jpg
Von Reise ReiseEigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link