Schon wieder brennt ein syrisches Restaurant in der Nähe von Bremen. Und wieder schmieren die Brandstifter*innen ein Hakenkreuz an die Wand. Das syrische Restaurant „Hexen Keller“ in der niedersächsischen Gemeinde Gnarrenburg, die zum Landkreis Rotenburg gehört, hat auf unbestimmte Zeit geschlossen. In der Nacht vom 22. auf den 23. Juli fiel es einem Brandanschlag zum Opfer. Unbekannte waren gewaltsam in das Restaurant eingedrungen und hatten einen Brand gelegt. Im Eingangsbereich schmierten die Brandstifterinnen ein großes Hakenkreuz an die Wand. Das Inventar verbrannte. Wer diesen Brand gelegt hat, hat auch die Bewohnerinnen des Hauses gefährdet, die über den Räumlichkeiten wohnen. Diese bemerkten das Feuer gegen 2.30 Uhr am Donnerstag und alarmierten Feuerwehr und Polizei. Niemand wurde verletzt. Aber das Restaurant ist vorerst nicht zu gebrauchen. (…) Es ist nicht der erste Anschlag in der Nähe von Bremen, bei dem in diesem Jahr ein rechtsextremer Hintergrund zu vermuten ist. Im Februar wurde ein Restaurant in Syke, Landkreis Diepholz, Ziel eines ähnlichen Brandanschlages. Ebenfalls im Februar wurde ein Brandanschlag auf das linke Jugendzentrum „Friese“ in Bremen verübt. Außerdem kam es zu mehreren Vorfällen im Büro der Bremer Linkspartei, bei denen eindeutig rechtsextreme Aufkleber gefunden wurden. Laut Rolf Meyer, dem Sprecher der Polizei im Landkreis Rotenburg, hat die Polizei ein „Symbol“ aufgefunden. Auf Nachfrage bestätigt er, dass es sich dabei um ein seitenverkehrtes Hakenkreuz handelt, weshalb die Polizei eine politische, „rechtsmotivierte Tat“ nicht ausschließt. Der Staatsschutz wurde eingeschaltet, die Polizei ermittelt wegen versuchter schwerer Brandstiftung. Drohungen gegenüber den Restaurantbetreiber*innen habe es seines Wissens nicht gegeben, sagt Meyer.

via taz: Erneuter Brandanschlag im Bremer Umland: Jedes Mal Hakenkreuz-Schmierereien