BIS ZU 100 TEILNEHMENDE – Demo von “Querdenker:innen” in Saarbrücken

Vor dem Saarbrücker Staatstheater haben am Wochenende bis zu 100 Menschen demonstriert. Der Protest der “Querdenker:innen” verlief Berichten zufolge weitestgehend friedlich, ein Journalist schildert Anfeindungen gegen die Presse. (…) Widerstand einiger Teilnehmer:innen hätte es gegeben, als der Veranstalter auf die Maskenpflicht und Abstandsregeln hinwies. Daraufhin hätten manche die Demo verlassen. Verschwörungserzählungen auf Demo Vor Ort war auch die NPD-nahe Saarbrückerin Jacqueline “Jacky” Süßdorf, die wegen Volksverhetzung verurteilt ist. Zudem wurden Verschwörungserzählungen verbreitet.

via sol: BIS ZU 100 TEILNEHMENDE – Demo von “Querdenker:innen” in Saarbrücken

„Fast schon Nötigung“ – #Bauern-Proteste von Rechten und „#Querdenkern“ unterwandert – #brauneScholle #covidioten

Seit fast zwei Wochen demonstrieren die deutschen Landwirte in Berlin. Dabei immer wieder zu sehen: Symbole mit rechtsextremen Bedeutungen. Skurrile Allianz: Unter die Bauernproteste für eine neue Landwirtschaftspolitik haben sich zunehmend Corona-Leugner gemischt. Und auch Rechte wittern Morgenluft. Viele Landwirte sind entsetzt – andere sympathisieren mit Schwurblern und Extremisten. Nachdem Bauern in den vergangenen Wochen Zentrallager großer Lebensmittelhändler blockiert hatten, demonstrieren sie nun seit fast zwei Wochen in Berlin. Auf ihren Traktoren fordern sie eine Kursänderung in der Landwirtschaftspolitik – namentlich Regelungen für kostendeckende Preise und mehr heimische Nahrungsmittel im Handel sowie Corona- und Schweinepest-Hilfen. Corona-Krise: Bundesweite Autokorsos von Schutzmaßnahmen-Gegnern Mittlerweile werden die Veranstaltungen jedoch immer häufiger von einer anderen Gruppe ausgenutzt: von Gegnern der Corona-Maßnahmen. In Berlin „solidarisierten“ die sich mit den Landwirten – woraufhin einem Redner der Kragen platzte. Der Mann, ein Schäfer, forderte die „Querdenker“ auf, sich aus dem Kampf der Bauern rauszuhalten: „Das, was die mit uns machen, ist schon fast Nötigung.“ Die Maßnahmen-Gegner würden suggerieren, dass sie sich mit den Bauern solidarisieren müssten. „Aber das müssen sie nicht“, so der Landwirt. „Und wir möchten auch nicht von denen geläutert werden.“ (…) Die Bauern fühlten sich von den Lockdown-Gegnern instrumentalisiert – und gestört. „Viele Landwirte haben ihre Teilnahme abgesagt wegen denen“, berichtet in Berlin der Schäfer. Zudem bringe man die Bauern deshalb mit der politischen Rechten in Verbindung – die schwarze Flagge eines Kollegen sei „als rechts gedeutet“ worden, was „totaler Quatsch“ sei. „Ihr macht unseren Kampf kaputt und zerstört jetzt unsere Höfe“, so der Landwirt. Ganz von der Hand zu weisen ist die Nutzung von rechtsextremen Symbolen durch die Bauern aber nicht. Die schwarze Flagge mit dem weißem Pflug und dem roten Schwert, von der der Schäfer spricht, ist ein Zeichen der sogenannten „Landvolk“-Bewegung und war laut dem „Tagesspiegel“ auch auf Kappen und Schutzmasken der Bauern zu sehen. Die Bewegung entstand im Zusammenhang mit der Agrarkrise der späten Zwanziger Jahre in Schleswig-Holstein und gilt als antisemitisch und antiparlamentarisch sowie völkisch-nationalistisch. Historiker sehen die Bewegung als Wegbereiter für den Erfolg der NSDAP. Rechtsextreme Symbole bei deutschen Landwirten Die Grenzen zwischen Querdenkern, Rechtsextremen und Bauern verschwimmen auf Veranstaltungen wie der in Berlin. Viele Landwirte bangen aber schlicht um ihre Existenz – ohne dabei irre Ideologien zu unterstützen. Sie erfahren im Netz viel Solidarität. „Gibt es eine Möglichkeit, an die Bauern zu spenden, die sich von den Querköpfen distanzieren?“, fragt ein Twitter-Nutzer. „Sogenannte Querdenker, die eh nur Schrägdenker sind, zerstören Existenzen“, schreibt ein anderer. 

via mopo: „Fast schon Nötigung“ Bauern-Proteste von Rechten und „Querdenkern“ unterwandert

Die Furcht vorm großen Neustart

Verschwörungstheoretiker schüren die Angst vor einem geplanten Wirtschaftskollaps. Der Mythos wurde in der Pandemie erdacht – dürfte aber noch deutlich länger kursieren „Stoppt den Globalistendreck“, steht auf einem Transparent, prominent platziert am Brunnen auf dem Heldenplatz in Wien. Darüber die Schlagworte „Großer Austausch, Great Reset“. Vor dem verschwörerisch-raunenden Banner stehen Anfang Januar dicht gedrängt Demonstranten. Sie schwenken ein Meer aus Österreich-Flaggen. So zeigt es ein Video, das Rechtsextreme auf YouTube und Telegram verbreitet haben. Mitten in der österreichischen Hauptstadt verbreiten Tausende einen Verschwörungsmythos. Die Theorie, Great Reset genannt, ist mittlerweile weit verbreitet, sie kursiert unter Reichsbürgern, Neonazis und Würdenträgern. Auch die Nachfolger der rechtsextremen Identitären Bewegung greifen sie auf. Demnach ist die Corona-Pandemie ein Vorwand, um die gesamte Weltwirtschaft zu zerstören und eine weltweite sozialistische Diktatur zu errichten. Dahinter stecke das Weltwirtschaftsforum. Dessen Direktor Klaus Schwab ist unfreiwillig zum Namensgeber des Mythos geworden: Er veröffentlichte im Sommer 2020 ein Buch mit dem Titel The Great Reset – zu Deutsch: „Der große Neustart“. Darin beschreibt er die Pandemie als Chance für einen grüneren und sozialeren Kapitalismus. Zwischenzeitlich sah sich Schwab sogar genötigt, seine Pläne öffentlich von dem Verschwörungsmythos abzugrenzen.
In Österreich treibt insbesondere die Bewegung Die Österreicher die Erzählung voran. Dazu gehört laut einer Website des Rechtsextremisten Jakob Gunacker auch die sogenannte Umvolkung, ein altbekannter Verschwörungsmythos der Neuen Rechten. Laut diesem Irrglauben hätten mächtige Eliten die Migration nach Europa gesteuert, um die angestammte Bevölkerung auszutauschen. Gunacker ist Kopf von Die Österreicher. Die Organisation ist im Grunde eine Neuauflage der Identitären Bewegung um Martin Sellner, bloß mit neuem Namen. „Es ist der alte organisatorische Kern“, sagt Natascha Strobl. Die österreichische Politikwissenschaftlerin gilt als Expertin für die Identitäre Bewegung. Nachdem die Identitären ins Visier von Verfassungsschutz und Justiz geraten waren, befänden sie sich in einer „Neugründungsphase“. Dazu gehört offenbar auch das Aufgreifen neuer Erzählungen.

via störungsmelder: Die Furcht vorm großen Neustart

Mann zeichnet mit seiner Tochter in #Rudolstadt #Hakenkreuze in den #Schnee – #schauhin #leitkultur #kaltland

Ein Mann hat in Rudolstadt mehrere Hakenkreuze in den Schnee gezeichnet. Auch im Saale-Orla-Kreis zeichneten Unbekannte Hakenkreuze in den Schnee. Ein 43-Jähriger und vermutlich dessen elfjährige Tochter haben auf einem Parkplatz in der Freiligrathstraße in Rudolstadt mit einem Schneeschieber und eigenen Schuhen mehrere Hakenkreuze gezeichnet. Wie die Polizei mitteilt, entstanden insgesamt drei große (6 mal 6 Meter, 4 mal 4 Meter, 3 mal 3 Meter) und vier kleinere Hakenkreuze

via otz: Mann zeichnet mit seiner Tochter in Rudolstadt Hakenkreuze in den Schnee

AfD Sachsen – Schrille Rhetorik, keine Lösungen

Sachsens AfD steuert weiter nach rechts und geht mit Bundeschef Tino Chrupalla an der Spitze in die Bundestagswahl. Auch wenn sich die CDU von Michael Kretschmer klarer abgrenzt als früher, stehe sie doch ratlos daneben, meint Alexander Moritz. Denn dem Osten fehlt nach 30 Jahren immer noch die Wirtschaftskraft. Die AfD Sachsen steuert weiter nach rechts. Zur Bundestagswahl stellt die Partei auf den aussichtsreichen Listenplätzen fast ausnahmslos Kandidaten des äußerst rechten „Flügels“ auf. Damit haben die zeitweise über 700 Mitglieder bei der Wahlversammlung ein deutliches Zeichen gesetzt. Abgesegnet wurde der Rechtskurs von Alexander Gauland, der die Partei zur Einheit aufrief – und damit die hofiert, die er verharmlosend „Nationalpatrioten“ nennt. Rechtsextreme wäre treffender. Wie Jens Maier, den der Verfassungsschutz auch offiziell als Extremist bezeichnet. Etwa weil er die Erinnerung an den Nationalsozialismus „Schuldkult“ nennt und rassistisch von „Mischvölkern“ spricht. Trotzdem wird er auf Platz zwei hinter Tino Chrupalla erneut in den Bundestag einziehen. Als ein AfD-Mitglied Maier und andere Kandidaten mit ihrer Nähe zum Nationalsozialismus konfrontiert, wird er ausgebuht und als Spalter verunglimpft.

via deutschlandfunk: AfD Sachsen Schrille Rhetorik, keine Lösungen

Attila Hildmann fragt, ob “Juden”, “Türken” oder andere “Feinde der Deutschen” sind

Der rechtsradikale einstige Fernsehkoch teilt regelmäßig Verschwörungsmythen auf Telegram. Hildmann ist in den vergangenen Monaten vor allem aufgrund von potenziell verhetzenden Beiträgen auf Telegram aufgefallen. Einst ist er aufgrund von veganen Kochbüchern bekannt geworden, nun kennt man Attila Hildmann vor allem aufgrund von Verschwörungsmythen und der Aufmerksamkeit durch Strafverfolgungsbehörden. Auf sozialen Medien sorgt er aktuell aufgrund einer Umfrage unter seinen Followern auf der Plattform Telegram für besondere Aufregung. Darin stellt er die Frage, wer denn “der Feind der Deutschen” sei. Als Auswahl nennt er “den Türken”, “den Amerikaner”, “den Russen”, “den Juden”, “den Chinesen”, “den Afrikaner” oder “keinen von der Liste”. Die anonyme Umfrage wurde von fast 5.000 Menschen beantwortet. Das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz erklärt auf Anfrage des STANDARD zu einer Einschätzung des Postings, dass offiziell keine Auskunft über Einzelpersonen gegeben werden könne. Allerdings würde man beobachten, was “Extremisten jeglicher Couleur” auf sozialen Medien veröffentlichen. Freies Spiel seit Monaten. Hildmann postet seit Monaten auf Telegram eine Mischung aus Verschwörungsmythen und verhetzenden Beiträgen, häufig mit Antisemitismus und Fremdenhass garniert. Einmal ist die Impfung eine “Biohacking-Genspritze” der “Pharma-Mafia”, ein anderes Mal will er für “Deutschland und sein Volk kämpfen” und für die “heilige Nation” marschieren. Journalisten seien “Journutten”, das Coronavirus eine “Verschwörung der Freimaurer”. Er selbst bezeichnet sich als “ultrarechts”. Immer wieder will er seinen Followern Produkte verkaufen, beispielsweise bewarb er zuletzt einen Onlineshop, der “Survival-Ausrüstung” verkaufe. Für Interessierte gibt es dort unter einem Rabattcode, der Hildmanns Namen gleicht, Vergünstigungen auf Pfeffersprays, Armbrüste und Wasserfilter. Sein Kanal, der öffentlich ist und somit für jeden Nutzer einsehbar, zählt rund 114.000 Follower. Täglich veröffentlicht der Verschwörungsideologe dort im Minutentakt Beiträge, regelmäßig verlinkt er dabei auf dubiose Onlineportale.

via standard: Attila Hildmann fragt, ob “Juden”, “Türken” oder andere “Feinde der Deutschen” sind

#Smartphone-Daten verraten #Kapitol-Angreifer– und wie schlimm die #Standortspionage durch #Werbung ist – #schauhin #terror #capitol #überwachung

Datensatz zeigt, dass 40 Prozent von Trump-Ansprache zum Kapitol gingen – Zahlreiche Angreifer lassen sich anhand von Standortdaten eindeutig identifizieren. Bei Rechtsbrüchen selbst filmen: Selten eine gute Idee. Aber auch ohne solche offensichtlichen Fehler lassen sich viele Angreifer über ihre Smartphone-Daten identifizieren. Es war einer jener Momente, die sich in das kollektive Gedächtnis einbrennen: Als rechtsextreme Trump-Anhänger am 6. Jänner das US-Kapitol stürmten, sorgte dies weltweit für schockierte Reaktionen. Dabei war der erste Eindruck sogar noch harmlos im Vergleich zu dem, was in den kommenden Tagen und Wochen offenbar wurde. Nämlich, dass es nur dem Zufall sowie dem beherzten Handeln einzelner zu verdanken ist, dass dabei nicht mehr Personen getötet wurden. Spurensuche In der Aufarbeitung dieser Vorgänge spielten digitale Spuren schnell eine entscheidende Rolle. Hatten doch viel der Angreifer ihre Aktivitäten stolz auf sozialen Medien dokumentiert. Gerade dank der Auswertung von auf Parler geposteten Videos und mit Standortdaten versehenen Fotos gelang es Timelines für die Aktivitäten einzelner zu erstellen – und sie zu identifizieren. Nun ist ein weiterer Datensatz aufgetaucht, der bei der Spurensuche hilfreich ist – der aber gleichzeitig zeigt, wie weit das, was Kritiker als “Überwachungskapitalismus” bezeichnen, mittlerweile ausgeartet ist.
Die New York Times hat von einer anonymen Quelle Daten aus der Sammlung eines auf Smartphones-User-Tracking spezialisierten Unternehmens erhalten – und zwar speziell auf den räumlichen und zeitlichen Kontext des Angriffs beschränkt. Darin sind mehr als 100.000 “Location Pings” enthalten, also Momente, in denen ein Smartphone der Personen in diesem Bereich seinen Standort gemeldet hat. Eindeutige Schlüsse Daraus lassen sich durchaus interessante Rückschlüsse ziehen: So zeigt sich etwa, dass 40 Prozent jener, die zuvor der Ansprache des damals noch amtierenden US-Präsidenten Donald Trump gelauscht haben, danach zum Kapitol gegangen sind. Vor allem aber ließen sich über den Datensatz 130 Angreifer, die innerhalb des Kapitols waren, eindeutig identifizieren. War es doch mit einer Ausdehnung des zeitlichen Rahmens ein leichtes sie bis nach Hause zu verfolgen – alle Zwischenstopps bei Tankstellen und Restaurants fein säuberlich dokumentiert. Datenhändler betonen in solchen Fällen gerne, dass die von ihnen gesammelten Informationen anonymisiert sind. Dass solche Versprechen im Zusammenhang mit Standortdaten schlicht Unsinn sind, haben aber schon frühere Recherchen eindeutig belegt. So hatte die New York Times bereits Ende 2019 einen größeren Datensatz mit Standortdaten von 12 Millionen Geräten zugespielt bekommen. Mit dessen Hilfe konnte man zahlreiche Personen eindeutig identifizieren, tauchen doch Wohn- und Arbeitsort naturgemäß besonders oft in der Sammlung auf. So konnte etwa auch ein Mitarbeiter des Secret Service ausgemacht werden, bei anderen wurden sensible Informationen wie Arztbesuche offenbar.

via standard: Smartphone-Daten verraten Kapitol-Angreifer– und wie schlimm die Standortspionage durch Werbung ist

siehe auch: They Stormed the Capitol. Their Apps Tracked Them. Times Opinion was able to identify individuals from a trove of leaked smartphone location data. Mr. Warzel and Mr. Thompson are writers in Opinion. They previously reported on smartphone tracking for the series “One Nation, Tracked.” In 2019, a source came to us with a digital file containing the precise locations of more than 12 million individual smartphones for several months in 2016 and 2017. The data is supposed to be anonymous, but it isn’t. We found celebrities, Pentagon officials and average Americans. It became clear that this data — collected by smartphone apps and then fed into a dizzyingly complex digital advertising ecosystem — was a liability to national security, to free assembly and to citizens living mundane lives. It provided an intimate record of people whether they were visiting drug treatment centers, strip clubs, casinos, abortion clinics or places of worship. (…) A source has provided another data set, this time following the smartphones of thousands of Trump supporters, rioters and passers-by in Washington, D.C., on January 6, as Donald Trump’s political rally turned into a violent insurrection. At least five people died because of the riot at the Capitol. Key to bringing the mob to justice has been the event’s digital detritus: location data, geotagged photos, facial recognition, surveillance cameras and crowdsourcing. (…) The data we were given showed what some in the tech industry might call a God-view vantage of that dark day. It included about 100,000 location pings for thousands of smartphones, revealing around 130 devices inside the Capitol exactly when Trump supporters were storming the building.