Im Frankfurter Reichsbürgerprozess hat der angeklagte Ex-Soldat Maximilian E. erneut die Vorwürfe eines geplanten Umsturzes zurückgewiesen. Stattdessen spricht er von einer Mission, Kinder aus vermeintlichen Gefangenenlagern zu befreien. Doch seine Aussagen werden immer widersprüchlicher. Manchmal reicht ein Satz, um das ganze Dilemma eines Menschen zu beschreiben. “Fantasie ist wichtiger als Wissen”, erklärt Maximilian E. am Mittwochvormittag im Brustton der Überzeugung vor dem Frankfurter Oberlandesgericht (OLG). “Denn Wissen ist begrenzt.” Zu diesem Zeitpunkt sitzt Maximilian E. bereits den zweiten Tag in Folge auf dem Platz, der eigentlich Zeugen vorbehalten ist. Eine Ausnahme – denn für gewöhnlich sitzt er zusammen mit den übrigen acht Angeklagten im Frankfurter Reichsbürgerprozess und ihren Anwälten auf der Anklagebank. Dass er dort gelandet ist, verdankt der ehemalige Oberst der Bundeswehr wohl tatsächlich seiner “unbegrenzten” Fantasie. So viel zeichnet sich nach gut anderthalb Jahren Prozess inzwischen ab. Es fragt sich nur, welche Fantasien E. hegte: die vom gewaltsamen Umsturz der staatlichen Ordnung in der Bundesrepublik – wie es die Anklage behauptet – oder die von der Rettung unschuldiger Kinder aus den Händen dunkler Mächte – wie er selbst beteuert. Planungen für den Umsturz Der Vorwurf gegen Maximilian E. und die übrigen Angeklagten lautet: Mitgliedschaft in beziehungsweise Unterstützung einer terroristischen Vereinigung sowie Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens. Der Generalbundesanwalt geht davon aus, dass Maximilian E. zu den Gründungsmitgliedern und Rädelsführern der sogenannten “Patriotischen Union” gehörte. Spätestens ab Juli 2021 soll diese Gruppe, der mehrere Dutzend Leute angehörten, den gewaltsamen Umsturz in der Bundesrepublik geplant haben
via hessenschau: Aussage im Reichsbürger-Prozess Die verhängnisvollen Fantasien des Maximilian E.
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