Die Python Software Foundation hätte mit 1,5 Millionen US-Dollar die größte Förderung in der eigenen Geschichte erhalten sollen. Jahrelang haben große Unternehmen öffentlichkeitswirksam betont, wie wichtig ihnen die Themen Diversität und Inklusion sind. Seit dem Start der zweiten Amtszeit von Donald Trump hat sich gezeigt, was all das wert ist: nichts. Brav haben sich Apple, Google, Microsoft und Co. dem Diktum des US-Präsidenten unterworfen. All die angeblich so wichtigen Prinzipien wurden untertänigst über Bord geworfen, um den aktuellen Machthabern in den USA zu gefallen. Wer Projekte mit dem Rest von etwas, das sich als Rückgrat bezeichnen lässt, finden will, muss schon woanders suchen: in der Welt der freien Software. Die Python Software Foundation (PSF) hat eine Förderung in Höhe von 1,5 Millionen US-Dollar durch die US-Regierung abgelehnt. Der Grund: Diese wäre mit Anti-Diversitäts-Vorschriften einhergegangen. In einem Blogeintrag nennt die PSF weitere Details. Man habe bereits vor längerer Zeit eine Förderung bei der National Science Foundation (NSF) eingereicht, um mithilfe dieser Finanzierung strukturelle Probleme in Python und im Python Package Index (PyPI) auszuräumen. Umso erfreuter sei das Projekt gewesen, als man vor Kurzem – und nach Monaten an Arbeit – die Zusage erhielt, immerhin würden nur wenige Anträge gleich beim ersten Versuch angenommen. Weniger erfreut war man hingegen, als man die mitgeschickten Vorschriften las. Wurde dort doch klargestellt, dass sich die Antragsteller verpflichten müssen, während der Zeit der Förderung keinerlei DEI-Projekte – also Unterfangen zur Steigerung der Diversität und Inklusion – zu betreiben. Eine Vorschrift, die für die gesamte PSF gegolten hätte, nicht nur für das konkrete Projekt. Bei einem Verstoß hätte man die Förderung zurückzahlen müssen. Grundsätze Rahmenbedingungen, die für die PSF gleich aus mehreren Gründen untragbar gewesen wären. Hätte dies doch ein massives Risiko für die eigenen Finanzen bedeutet. Zumal die PSF sich in ihrem Mission Statement explizit der Förderung einer “diversen und internationalen Community an Python-Entwicklern” verschrieben hat – und auch nicht vorhat, das zu ändern. Alleine dies hätte schon als Begründung für einen Entzug herangezogen werden können. Für die PSF ist das finanziell ein schwerer Schlag, es wäre die größte Förderung in der Geschichte des Projekts gewesen. Die Organisation operiert derzeit mit einem Budget von 5 Millionen US-Dollar jährlich und 14 Angestellten. Die 1,5 Millionen US-Dollar waren auf einen Zeitraum von zwei Jahren angelegt, hätten also stark zum Budget beigetragen. Trotzdem hat der Vorstand der PSF einstimmig für eine Ablehnung der Förderung gestimmt.

via standard: Python lehnt Millionenförderung durch Trump-Regierung wegen Anti-Diversitäts-Auflagen ab

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