Der Agrarinfluencer Anthony Lee verlässt die Freien Wähler. Er hatte zuvor für eine Koalition der CDU mit der extrem rechten AfD geworben. Ich habe doch keinen Bock, bei so einer Scheiße mitzumachen“ – gewohnt selbstgerecht und vulgär hat Agrar-Influencer Anthony Lee seinen Austritt aus der Partei Freie Wähler erklärt. Die „Scheiße“, die er meint, ist die Abgrenzung von der rechtsextremen AfD. Dass die Freien Wähler eine Kooperation mit ihr ausschließen, fand der 48-jährige Wortführer der Bauernproteste des vergangenen Winters schon lange falsch. Dass der EU-Wahl-Kandidat jetzt öffentlich für ein Bündnis der CDU mit der AfD plädiert hat, hat für seine Partei das Fass zum Überlaufen gebracht. „Herr Lee kommt mit seinem Austritt einer Parteiordnungsmaßnahme zuvor“, teilte Eike Jan Brandau, Bundespressesprecher der Freien Wähler, am Montag der taz mit. Der Landwirt aus dem niedersächsischen Rinteln habe am 8. November als Hauptredner an der Demonstration „Bielefeld steht auf. Gegen den Volksbankrott. Lichterspaziergang“ teilgenommen. Zu der Veranstaltung hätten mehrere „problematische“ Organisationen, darunter „Querdenken“, eingeladen. „Herr Lee hat dort für eine schwarz-blaue Koalition aus CDU und AfD geworben“, so Brandau. Daraufhin hätten die Freien Wähler ein Ordnungsverfahren gegen Lee eröffnet. (…) Lee war Beisitzer im Landesvorstand Niedersachsen der Freien Wähler. Bis Juni 2024 war er Bundessprecher der Bauernprotestbewegung „Landwirtschaft verbindet Deutschland“ (LSV). Den Posten musste er abgeben, nachdem er gegen die Agrarsoziologin Janna Luisa Pieper vor Gericht verloren hatte. Lee wollte ihr die Äußerung verbieten lassen, dass er durch „rechtsextreme bis hin zu rechtspopulistischen Aussagen aufgefallen“ sei.
via taz: Agrarinfluencer Anthony Lee Rechtsaußen-Bauernführer Lee verlässt Freie Wähler
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