Jüterbogs Bürgermeister Arne Raue ist schon länger als rassistisch und AfD-nah bekannt. Sein Eintritt passt gut in die Strategie der Partei. Nun ist es endlich offiziell: Wie frisch verliebt lächelt Jüterbogs Bürgermeister Arne Raue in die Kamera, während er einer grinsenden Alice Weidel die Hand schüttelt und Brandenburgs AfD-Landesvorsitzender René Springer seine Hand auf Raues Schulter legt. Der bisher parteilose Lokalpolitiker ist in die AfD eingetreten und damit der erste hauptamtliche Bürgermeister der extrem rechten Partei in Brandenburg – ein Coup, den sie genüsslich ausschlachtet. Überraschend ist die politische Liebeshochzeit indes nicht: Arne Raue sprach bereits als parteiloser Bürgermeister der 13.000-Einwohner-Stadt in Südbrandenburg Grußworte auf AfD-Parteitagen. Pathos durfte nicht fehlen: „Die blaue Farbe ist für mich hier schon ein gewohntes Bild, mein Herz schlägt dabei voller Freude.“ Nun ja, in diesem Fall schlägt sein Herz eher braun und für eine autoritär-nationalradikale Partei, die in Brandenburg besonders radikal ist. (…) Einerseits trat der 54-Jährige als in Brandenburg verwurzelter dreifacher Familienvater, in der DDR gelernter Baufacharbeiter und Verwaltungswirt nicht nur bei Festen der freiwilligen Feuerwehr in Erscheinung oder sammelte als Kampfsportler beim lokalen Boxclub Beliebtheitspunkte. Er teilt darüber hinaus auch als demagogischer Rechtsausleger ideologisch aus, denn Raue hat schon als Amtsträger länger extrem rechte Positionen auf Coronademos, Facebook und im Stadtrat normalisiert.
via taz: Erstes AfD-Stadtoberhaupt in Brandenburg Bürgermeister von Jüterbog tritt in AfD ein