Die Fassfabrik in Rheinland-Pfalz war Treffpunkt für Neonazis – und Sitz der AfD. Die Partei und andere Rechtsextreme teilen sich auch anderswo Immobilien. Regelmäßig trafen sich die Neonazis des III. Wegs in der Fassfabrik in Hachenburg in Rheinland-Pfalz zu Kampfsport und anderen Events – genau in dem Gebäude, wo auch die AfD jahrelang ein Büro unterhielt und zu Veranstaltungen einlud. Damit ist nun, auch wegen Protesten, Schluss: Die Fassfabrik wird verkauft, die Rechtsextremen sollen das Gebäude verlassen. Klar aber ist: Es geht hier nicht um einen Einzelfall. Denn auch in anderen Orten gibt es Immobilien, welche die AfD und andere Rechtsextreme gemeinsam nutzen. In einer Antwort der Bundesregierung auf eine Linken-Anfrage, die der taz vorliegt, werden sechs Immobilien benannt – in Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg. Die meisten sind schon länger bekannt. So benennt die Regierung das kleine Schnellroda in Sachsen-Anhalt, wo die AfD wiederholt ihr „Preußenfest“ durchführte – und auch das rechtsextreme Institut für Staatspolitik des Publizisten Götz Kubitschek beheimatet ist, das inzwischen unter anderem Namen fortgeführt wird. Auch die Cottbuser „Mühle“ des rechtsextremen Vereins „Zukunft Heimat“ wird regelmäßig von der AfD genutzt. Ebenso benannt wird der Braukeller in Erfurt, der von einem Mann betrieben wird, der sich an rechten Coronaprotesten beteiligte: Dort tagte wiederholt die AfD wie auch die Parteijugend Junge Alternative. Szenetreffen und Auftritt von Götz Kubitschek Von der Regierung aufgeführt wird auch der Sitz der Jungen Alternative NRW in Dortmund – im gleichen Gebäude kam es wiederholt zu rechtsextremen Szenetreffen. Im Januar dieses Jahres trat dort etwa Kubitschek auf. Im gleichen Haus hat auch der radikale AfD-Politiker Matthias Helferich sein Büro.

via taz: Extrem rechte Nachbarn