“Ohne den faden Beigeschmack woker Vielfalt” – Jack Daniel’s wird zum AfD-Getränk

Die AfD feiert den amerikanischen Whiskeyproduzenten Jack Daniel’s, weil er sein “Anti-Weißen-Programm” beendet habe und auf Distanz zur Gleichbehandlung queerer Menschen gegangen ist. Die rechte Szene in Deutschland zeigt sich plötzlich entzückt über Jack Daniel’s. Der AfD-Bundestagsabgeordnete Martin Reichardt erklärte etwa auf X (vormals Twitter): “Endlich wieder Jack Daniel’s trinken[,] ohne den faden Beigeschmack woker Vielfalt und ideologiegetriebener Toleranz zu schmecken!? Das ist jetzt wieder möglich.” Dazu veröffentlichte der Chef der AfD Sachsen-Anhalt ein Bild, das Jack-Daniel’s-Flaschen neben drei Dragqueens zeigt. Die Firma Brown-Forman hatte letzte Woche in einer E-Mail ihren Mitarbeitenden mitgeteilt, ihr Programm für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inkusion (DEI) einzustellen und nicht am “Corporate Equality Index” der LGBTI-Organiation Human Rights Campaign (HRC) teilnehmen zu wollen (queer.de berichtete). Der Index zeigt an, wie engagiert sich das in den USA tätige Unternehmen bei der Gleichbehandlung von queeren Menschen zeigt – bislang hatte die Jack-Daniel’s-Mutterfirma hier gute Werte, jetzt aber offenbar kein Interesse mehr an der Gleichbehandlung von queeren Mitarbeitenden. Reichardt bezeichnete die bisherige Initiativen von Jack Daniel’s als “Anti-Weißen-Programm gegenüber Mitarbeitern”. Damit nahm er ein Argument von amerikanischen Konservativen auf, die jegliches Antidiskriminierungsprogramm als Angriff auf weiße, heterosexuelle Männer sehen.

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