Vor zwei Wochen warb JU-Chef Johannes Winkel beim Kölner CSD noch für LGBTI-Rechte, jetzt schließt er sich einer transphoben AfD-Kampagne an. Johannes Winkel, der Bundeschef der Jungen Union, hat zwei olympische Boxerinnen, die er offenbar als trans ansieht, als “kranke Männer” bezeichnet. Auf X (vormals Twitter) veröffentlichte der 32-Jährige am Donnerstagnachmittag ein Bild der Boxerin Imane Khelif aus Algerien, nachdem sie kurz zuvor ihr erstes Duell in Paris gegen die Italienerin Angela Carini gewonnen hatte. Dazu schrieb der Christdemokrat: “Was würden die großen Frauenrechtlerinnen sagen, die Jahrzehnte für Gleichberechtigung gekämpft haben, wenn sie sehen könnten, dass ihre ‘Nachfolger’ durchgedrückt haben, dass Frauen nun von offenbar kranken Männern verprügelt werden dürfen?” Hintergrund ist, dass Khelif sowie und die Boxerin Lin Yu-ting aus Taiwan letztes Jahr von einem russisch dominierten Boxverband als “Männer” geoutet worden waren. Allerdings gibt es an dieser Darstellung erhebliche Zweifel. Deshalb gestattete das IOC den beiden Frauen die Teilnahme an Olympia, was zu einem Aufschrei insbesondere in der rechtsextremen Blase geführt hatte (queer.de berichtete). Der Queerbeauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne), erklärte als Reaktion auf die Äußerung von Winkel: “Transgeschlechtliche Frauen sind für Sie ‘kranke Männer’? Unfassbar. Waren Sie nicht neulich noch auf dem Kölner CSD auf der Bühne und haben sich dort für Respekt und Akzeptanz und so ausgesprochen? Offenbar ist das transfeindliche Like dann doch wichtiger. Schade.”

via queer: Union versucht sich in AfD-Populismus JU-Chef bezeichnet angebliche trans Frauen als “kranke Männer”