Hinter der Front in der Ukraine begehen Angehörige von Putins Armee offenbar schwere Gewaltverbrechen. Hinter der Front in der Ukraine begehen Angehörige von Putins Armee offenbar schwere Gewaltverbrechen. Ajdyn Schamidulow, Schweißer aus Orenburg, brachte es als Fallschirmjäger im Ukraine-Krieg nicht nur zum Oberleutnant, sondern auch zum Starpoeten. Seine Lyrik-Selfies kreisen auf Z-Kanälen und in Staatsmedien: „Unsere Ahnen bekämpften das Böse, immer und jeder. Sie schrieben Geschichte mit Blut und mit Feder.“ Aber jetzt steht der dichtende Heroe als Mörder vor einem Militärgericht im südrussischen Rostow. Der junge Familienvater soll im Januar 2023 in Lugansk mit zwei Untergebenen seine einheimische Ex-Geliebte Valentina Dawronowa ermordet haben. (…) Irek Magassumow, Oberstleutnant der russische Armee, ist bereits verurteilt: elf Jahre Straflager. Dabei hatte ihm im vergangenen August Wladimir Putin persönlich Titel und Stern eines „Helden Russlands“ verliehen. Die höchste militärische Auszeichnung des Staates wollte Magassumow wenige Tage später in Lugansk mit zwei Kameraden begießen. Im Restaurant „Panorama“, wo sie im Laufe des Abends noch zwei 18-jährige Luhanskerinnen kennenlernten. Alle tranken Alkohol, am Ende gingen sie raus auf den Hof, um mit einer Pistole auf Flaschen zu schießen. Aber der letzte Schuss traf die junge Darja Kisseljowa in den Magen. Ein Luhansker Garnisonsgericht schloss sich der Version der Anklage an: Sie hatte den Helden beleidigt, er tötete sie. Das Gericht entzog dem Offizier auch seinen Heldenstern. Gewaltverbrechen an Frauen hinter der Front durch Putins Soldateska gelten nach westlichen Studien als Kriegsstrategie. Schon Ende April 2022, nach gut zwei Monaten Invasion, sprach die ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Ludmilla Denissowa von zumindest 400 Vergewaltigungsanzeigen, laut UN sehr oft in Verbindung mit anderen Körperverletzungen. Die genaue Zahl ist wie in jedem Krieg unbekannt. Aber seit Ende 2023 bewegt sich die Front kaum noch. Und die Russen kämpfen praktisch nur in Gebieten, deren Bevölkerung sie durch Annexionen eingemeindet haben. Die Star-Offiziere von Luhansk landeten wohl auch vor Gericht, weil ihre Opfer offiziell Russinnen waren.
via fr: Gewaltverbrechen: Russland stellt seine „Helden“ vor Gericht